„Und der Viktor geht an ...“: Das sind die Tiroler SportlerInnen des Jahres
Die Tiroler Sportlerwahl 2022 im Congress Innsbruck war ein Abend großer Gefühle, leidenschaftlicher Laudationen und vertrauter Siegergesichter. Biathletin Lisa Hauser verteidigte ihren Titel ebenso wie Kombinierer Johannes Lamparter. Im Teambewerb machte der HC „die Haie“ Innsbruck das Rennen. In der Behindertensportkategorie siegten Kletterin Jasmin Plank, während Triathlet Martin Falch gar über seinen zehnten Viktor jubelte. Die Aufsteigerin heißt Riccarda Ruetz (Naturbahnrodeln) und der „Special Award“ für das Lebenswerk ging an Volleyball-Ikone Therese Achammer.
Innsbruck ‒ Für ihren bereits dritten Viktor, die Trophäe für Tirols Sportlerin des Jahres, gab es am Freitagabend in der prall gefüllten Dogana im Innsbrucker Congress endlich wieder die große Bühne: Biathletin Lisa Hauser strahlte, direkt von einer Woche Urlaub in Barcelona gekommen, über das ganze Gesicht. „Es ist eine besondere Ehre, wenn man von den Tirolern gewählt wird“, sagte die Reitherin und erinnerte sich an ihre Anfänge zurück, als sie in der Dogana noch als eine unter den zahlreichen Tiroler Meistern saß. Es seien viele kleine Schritte bis hierher.
Bis zur „Weltmeisterin, Pionierin, Wegbegleiterin und Wegbereiterin“, wie Laudator und Mixed-Staffelkollege Simon Eder bekundete und ihr mitreißende Art auch aufgrund des rollenden „R“s im Dialekt beschrieb. Hauser lächelte gerührt, ein kurzer Moment der Zufriedenheit, woraufhin sie aber doch gleich auch wieder klarstellte: „Im Mai geht es schon weiter, die Ziele gehen mir sicher nicht aus.“
So wie auch ihrem männlichen Pendant Johannes Lamparter. Der Rumer musste der Tiroler Sportlergala deshalb 900 Kilometer entfernt vom Langlauf-Trainingslager in Norwegen beiwohnen. „Ich wäre gerne dabei gewesen, so schön angezogen wie alle hier“, richtete der 21-Jährige per Videobotschaft aus.
Sein nunmehr zweiter Viktor warte dann aber an prominenter Stelle daheim auf ihn, beim Trophäenbaum in der Eingangshalle des Elternhauses, wie Schwester Anna Lamparter, am Freitag übrigens als erfolgreiche Gewichtheberin geehrt, neben Freundin Lena Neuhauser als Vertreterinnen versicherte.
Zum zweiten Mal durfte sich auch Jasmin Plank als Behindertensportlerin des Jahres freuen, sichtlich gerührt im Rollstuhl mit Hündin Chiara an der Seite. Vor allem nach den Worten von Laudator und Kletter-Experte Reinhold Scherer.
„Es ist freut mich sehr, dass ich wieder gewählt wurde.“ Sie widme die Trophäe allen Menschen mit chronischen Krankheiten und machte nicht nur Leidgenossen Mut: „Aufgeben war nie eine Option für mich.“
Das gilt auch für Para-Triathlet Martin Falch, der seine zehnte (!) Trophäe abräumte. „Zur Gewohnheit wird so eine Ehrung aber nie“, erklärte er schmunzelnd.
Eine Premiere feierten indes die Eishockey-Herren: Erstmals in der Vereinsgeschichte holte sich der HC Innsbruck die Auszeichnung als Tiroler Mannschaft des Jahres. Haie-Legende und Laudator Patrick Mössmer strahlte nicht nur über die 187 Tore, sondern mehr noch beim Ausblick auf die kommende Saison mit dem Antreten in der Champions League: „Es grenzt an ein Wunder, dass wir das geschafft haben.“
Emotional zeigten sich auch die weiteren Viktor-Empfänger. „Ich bin gerührt, mich selbst hier auf der Leinwand zu sehen“, sagte Naturbahnrodlerin Riccarda Ruetz als Aufsteigerin des Jahres.
Aufsteigerin des Jahres
Riccarda Ruetz: Auf den Spuren von Papa Helmut
Auch Therese Achammer jubelte über die Auszeichnung mit dem Special Award für ihr Engagement im Volleyballsport. Als Laudator sprach ausgerechnet Michael Falkner, Obmann des konkurrierenden Stadtvereins: „Durch dich haben nicht nur Hunderte zum Sport gefunden, sondern Tausende.“
Special Award
Therese Achammer: Mit der Liebe zum Sport Generationen beflügelt
DIE TIROLER SPORTLERWAHL 2022
Damen
- Lisa Hauser (Biathlon) 32,44 %
- Madeleine Egle (Kunstbahnrodeln) 11,66 %
- Martina Kuenz (Ringen) 8,09 %
- Janine Flock (Skeleton) 7,07 %
- Nicole Billa (Fußball) 6,92 %
Herren
- Johannes Lamparter (Nord. Kombination) 25,13 %
- Manuel Feller (Ski alpin) 21,85 %
- Daniel Gastl (Ringen) 10,53 %
- Manuel Fettner (Skispringen) 9,60 %
- Jakob Schubert (Sportklettern) 6,03 %
Team
- HC Innsbruck „die Haie“ (Eishockey) 24,79 %
- RSC Inzing (Ringen) 14,69 %
- Doppelsitzer-Damen S. Egle/Kipp (Kunstbahnrodeln) 12,58 %
- Olympia-Staffel mit Egle/Kindl/Koller (Kunstbahnrodeln) 10,56 %
- WSG Tirol (Fußball) 7,78 %
Behindertensportlerin
- Jasmin Plank (Sportklettern) 35,21 %
- Eva Maria Jöchl (Ski alpin/Segeln) 23,56 %
- Vanessa Jenewein (Tennis) 12,36 %
- Anita Ruetz (Schwimmen) 10,99 %
- Valentina Strobl (Dressur) 7,20 %
Behindertensportler
- Martin Falch (Triathlon) 29,42 %
- Alexander Gritsch (Handbike) 21,52 %
- Roman Rabl (Ski alpin) 11,24 %
- Bernhard Hammerl (Snowboard) 9,95 %
- Rene Eckhart (Snowboard) 9,38 %
Olympiamedaillengewinner als Speerspitze der Tiroler Sportfamilie
Was hat das Kunstbahn-Rodeltrio Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und Lorenz Koller mit Skifahrer Michael Matt, Skispringer Manuel Fettner und dem Nordischen Kombinierer Lukas Greiderer gemeinsam?
Sie alle kehrten mit olympischem Edelmetall von den Winterspielen aus Peking zurück. Stolze 385 Athletinnen und Athleten sowie Teams wurden am Freitag in der Dogana im Congress Innsbruck für ihr Erfolge bei Landes- und Staatsmeisterschaften sowie internationalen Bewerben ausgezeichnet.
Ebenso wie der Goldmedaillengewinner im Radsport, Johannes Grander (im Baild darüber mit Laudator Markus Glössl), der den Special Olympics Award überreicht bekam.
LH Anton Mattle und LHStv. Georg Dornauer (Bild unten, v. l.) hoben im Rahmen der Gala die Bedeutung des Sports, die Vorbildwirkung und die ehrenamtliche Arbeit in den rund 2500 Vereinen hervor.