Ziemlich globaler Spanier

Cupras neues Elektro-SUV-Coupé: Nur mit E-Motoren ist der Tavascan bestückt

Premiere von Cupra: der Tavascan.
© Cupra

Mit dem Tavascan zündet Cupra die nächste Stufe seines Elektrifizierungsprogramms. Design und Leistung stehen dabei im Vordergrund.

Berlin – Ein wenig Déjà-vu lässt sich beim Anblick des frisch präsentierten Tavascan nicht verhindern. Design und Entwicklung aus der Cupra-Heimat Barcelona stehen zwar im Vordergrund der PR-Botschaft – dass es den schnittigen Spanier aber bereits als VW ID.5 sowie Skoda Enyak Coupé gibt und lediglich etwas veränderte äußere Details für das jeweils unterschiedliche Erscheinungsbild sorgen, verschweigt sie aber. Die Cupra-Interpretation des Themas ist aber in jedem Fall die dynamischste, und sie zielt mit ihrem bündigen, glatten Look klar Richtung hippe Sportlichkeit. Der Mitbewerber-Fokus ist damit ebenfalls gefunden: Tesla Model 3 und Model Y. Global legt es auch die Produktion des Tavascan an: Der Neue im Volkswagen-Trio der Fließheck-Stromer läuft nicht in Spanien, sondern im chinesischen Anhui vom Band.

Nicht lumpen lässt sich Cupra bei der technischen Mitgift, die den 4,64 Meter langen Elektro-Crossover auch von den beiden Konzerngeschwistern unterscheidet: Mit 286 PS für das hinterradgetriebene Einstiegsmodell und 340 PS für die mit je einem E-Motor je Achse bestückte Allrad-Variante treten die Spanier mit eigenen Leistungsstufen an, die in dieser Art bei VW und Skoda nicht erhältlich sind. Für den richtigen Sportsgeist sind außerdem ein Fahrwerk mit adaptiver Dämpferregelung und eine Progressivlenkung an Bord. Die Attraktivität unterstreichen neben dem Design auch Rädergrößen von 19 bis 21 Zoll sowie erstmals ein beleuchtetes Cupra-Logo.

Der 4WD der stärkeren, nach dem Vorbild der Cupra-Formentor-Palette ebenfalls VZ benannten Variante, funktioniert für mehr Effizienz nach dem On-demand-Prinzip: Zur primär angetriebenen Hinterachse wird die vordere automatisch zugeschaltet, sobald die Sensoren dort zusätzlichen Grip-Bedarf orten oder entsprechender Leistungsabruf gefordert wird. Die Kraftverteilung wird digital gesteuert und passiert ohne Eingriff des Fahrers. Sofern der entsprechend sportlich orientiert ist, kann er das Stabilitätsprogramm ESC etwas karenzieren, in zweiter Stufe vollständig abschalten.

Zum dynamischen Markenkonzept passt die Bestuhlung: Der Tavascan ist serienmäßig mit Sport-Sesseln bestückt, später soll es optional auch noch knapper geschnittene Cup-Sitzschalen geben – sogar mit Umwelt-Effekt, des hohen Anteils an Recyclingmaterial in den Stoffen wegen.

Auf einen konzernweit bestehenden Kritikpunkt in der Bedienung wird mit dem Tavascan reagiert: Die Slider-Leisten für Temperatur- und Lautstärkenregelung sind nun endlich beleuchtet, womit das „blinde“ Herumtappen unter dem Touchscreen bei Nacht entfällt. Mit dem schwungvollen Cockpit-Layout liefert Cupra ein starkes Design-Statement, die identitätstiftenden kupferfarbenen Elemente kommen besonders großzügig zum Einsatz. Digital setzt der Tavascan mit 15 Zoll-Infotainment-Schirm, WLAN-Hotspot, Over-The-Air-Updates, Augmented Reality Headup-Display, umfangreicher Konnektivität und großzügiger Ausstattung mit Assistenzsystemen künftig weit oben an.

Da der Marktstart für das kommende Jahr angekündigt ist, werden derzeit offiziell noch keine Preise genannt. Zur Orientierung können aber wohl die Tarife des VW ID.5 mit etwas Zusatzausstattung herangezogen werden, womit für den hinterradgetriebenen Tavascan rund 58.000 Euro zu kalkulieren wären. Das 4WD-Top-Modell könnte demnach um die 65.000 Euro kosten.

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