Eigene Medizin-Studienplätze für Soldaten
Innsbruck, Wien – Mehr junge Menschen sollen für eine Karriere beim Heer gewonnen werden. Seit dem Wintersemester 2022/23 sind zehn Studienplätze an der MedUni Wien für das Militär reserviert. Nach der militärischen Basisausbildung erfolgt die Vorbereitung auf das Medizinstudium auf Heereskosten, während des gesamten Studiums wird man als Vertragsbediensteter bezahlt, danach muss man sich acht bis elf Jahre als Militärarzt verpflichten. In Wien nützen laut Christoph Seidner, Pressesprecher des Militärkommandos Tirol, sechs Studenten diese neue Studienmöglichkeit. Noch müssen interessierte Tiroler nach Wien, das soll sich aber ändern. „Es ist u. a. ein Kontingent an der MedUni Innsbruck geplant, ein Zeitplan steht noch nicht fest“, so Seidner.
Inzwischen wird die Werbetrommel unter den jungen Frauen gerührt. Seit 25 Jahren gibt es Soldatinnen beim Bundesheer, in Tirol sind von 800 Berufssoldaten 51 weiblich, dazu gibt es vier Milizsoldatinnen. In den letzten Wochen gingen österreichweit 142.000 Einladungen – Tirolzahlen gibt es laut Seidner nicht – an Frauen zwischen 16 und 24 Jahren zum Girls’ Day beim Bundesheer am 27. April. „Bisher haben wir 300 Anmeldungen für den Tag in der Standschützenkaserne Kranebitten“, sagt Seidner. Die Interessierten erwartet von 9 bis 14 Uhr ein buntes Programm. Soldatinnen und Soldaten präsentieren Ausbildung, Ausrüstung, ihre Arbeit im In- und Ausland, man kann „live und vor Ort“ den Berufsalltag beim Bundesheer erleben, Soldatinnen und Soldaten stehen für Fragen zur Verfügung, es gibt die Gelegenheit, sich mit Virtual-Reality-Brillen in die Arbeitswelt beim Heer versetzen zu lassen.
Auch die Vorbereitungen für den neuen „Freiwilligen Grundwehrdienst für Frauen“ beginnen. „Am 4. Mai finden die ersten Musterungen in Innsbruck und Wien statt“, so Seidner.