Erneuter Anlauf aufs Weiße Haus: Bidens steiniger Weg zur möglichen Wiederwahl
US-Präsident Joe Biden will es noch einmal wissen. Kommendes Jahr soll sein Name wieder auf dem Stimmzettel für die US-Präsidentschaft stehen. Um zu gewinnen, muss der 80-jährige Biden jedoch einige Hürden überspringen.
Von Fabian Erik Schlüter/AFP
Washington – Mit 80 Jahren will US-Präsident Joe Biden sich für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus bewerben. Das hohe Alter des Demokraten ist eine große Hürde auf dem Weg zu einer möglichen Wiederwahl 2024, aber nicht Bidens einziges Problem. Ein Überblick:
Das Alter
Biden ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte, und das hohe Alter ist ihm durchaus anzusehen. Bei öffentlichen Auftritten wirkt er häufig müde, Versprecher sind bei dem 80-Jährigen fast schon an der Tagesordnung. Bidens Leibarzt attestierte dem Präsidenten im Februar zwar gute Gesundheit und volle Amtsfähigkeit; Zweifler dürfte das aber nicht überzeugen.
In einer Umfrage gaben kürzlich 70 Prozent der Befragten an, sie seien gegen eine erneute Kandidatur des Präsidenten. Davon erklärte knapp die Hälfte, das Alter sei ein wichtiger Grund für ihre Meinung. Bei den Anhängern der Demokraten waren 51 Prozent gegen eine erneute Kandidatur.
Die Wirtschaft
Die wirtschaftliche Lage kann wahlentscheidend sein - und das könnte für Biden zum Problem werden. Zwar hat sich die US-Wirtschaft von den Auswirkungen der Corona-Pandemie weitgehend erholt und sich als sehr robust erwiesen. In Umfragen stufen viele Bürger die wirtschaftliche Lage aber als schlecht ein. Und das, obwohl sich die Arbeitslosigkeit auf einem 50-Jahres-Tief befindet und die zwischenzeitlich in die Höhe geschnellte Inflation seit Monaten zurück geht. Nicht ausgeschlossen ist zudem, dass die US-Wirtschaft noch in eine Rezession stürzen könnte.
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Der Gegner
Vieles weist darauf hin, dass Biden es 2024 wieder mit Donald Trump zu tun bekommen könnte, den er schon 2020 geschlagen hatte. Der höchst umstrittene Rechtspopulist, der von vielen Wählern entschieden abgelehnt wird, ist gewissermaßen der Wunschgegner Bidens. Der Präsident hat schon gesagt, er würde sich "glücklich" schätzen, sollte Trump sein Herausforderer werden.
Doch das ist noch längst nicht entscheiden. Bei den Republikanern gibt es einige erklärte und potenzielle Politiker, die Trump die Präsidentschaftskandidatur streitig machen wollen. Die größten Chancen werden dabei Floridas erzkonservativem Gouverneur Ron DeSantis eingeräumt. Biden könnte mit dem 44-jährigen aufstrebenden Republikaner-Star größere Probleme haben als mit dem 76-jährigen Trump.
Derzeit sehen Umfragen in beiden Konstellationen Kopf-an-Kopf-Rennen. Und Biden hat schon seit langer Zeit Zustimmungswerte von nur rund 40 Prozent.
Die Ermittlungen
Nach dem Fund von Geheimdokumenten in einem früheren Büro und im Privathaus Bidens setzte das Justizministerium im Jänner einen Sonderermittler ein. Die Dokumente stammen unter anderem aus Bidens Zeit als Vizepräsident unter Barack Obama (2009 bis 2017) und hätten eigentlich dem Nationalarchiv übergeben werden müssen. Die Affäre ist für Biden unangenehm, offen ist, welche Konsequenzen sie haben wird.
Bei Bidens Vorgänger Trump waren in viel größerem Umfang Geheimdokumente entdeckt worden. Auch hier ermittelt ein Sonderermittler.
Probleme bereiten könnte Biden auch sein Sohn Hunter, der wegen möglicher Steuervergehen im Visier von Ermittlern ist. Auch die früheren Geschäftsaktivitäten des Präsidentensohns im Ausland – konkret China und die Ukraine – haben Fragen aufgeworfen.
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Behauptung der Wahlmanipulation