Verband wehrt sich

Mobbing- und Sexismus-Vorwürfe gegen FIA-Präsident Ben Sulayem

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem.
© IMAGO/Nikos Katikis

Der Abgang der ehemaligen Interims-Generalsekretärin Shaila-Ann Rao und ein von ihr verfasster Brief wurden nun neu beleuchtet. Der FIA-Boss weist alle Vorwürfe zurück.

Paris – Der Internationale Automobilverband (FIA) hat sich gegen Mobbing- und Sexismus-Vorwürfe gegen Präsident Mohammed Ben Sulayem gewehrt. „Die FIA nimmt Missbrauchsvorwürfe sehr ernst und bearbeitet alle Beschwerden mit robusten und klaren Verfahren“, teilte ein FIA-Sprecher mit. Zuvor hatte die britische Tageszeitung Telegraph schwere Anschuldigungen öffentlich gemacht.

Die FIA nimmt Missbrauchsvorwürfe sehr ernst und bearbeitet alle Beschwerden mit robusten und klaren Verfahren.
FIA-Sprecher zur Causa

Demnach soll Ben Sulayems ehemalige Mitarbeiterin Shaila-Ann Rao, einstige Interims-Generalsekretärin für Motorsport, vor ihrem überraschenden Abgang Ende vergangenen Jahres einen Brief verfasst und an mehrere Stellen gesendet haben, in dem sie unter anderem sexistisches Verhalten beklagt haben soll. Diese Anschuldigungen sollen dem Bericht zufolge aber nie untersucht worden sein.

Das bestreitet die FIA. „In Bezug auf die spezifischen Vorwürfe von Shaila-Ann Rao wurde ein ordnungsgemäßes Verfahren mit einer gütlichen Verhandlung durchgeführt, die vom Präsidenten des Senats geführt wurde“, hieß es von dem FIA-Sprecher. Eine mögliche Überweisung der Angelegenheit an die FIA-Ethikkommission habe es anschließend von keiner der Parteien gegeben.

Keine Beschwerden eingegangen

Ferner seien „keine Beschwerden“ gegen den 61-jährigen Präsidenten eingegangen. Und weiter: Sollten künftig die FIA-Ethikkommission oder der Compliance-Beauftragte „eine Beschwerde eines Mitarbeiters erhalten, wird diese umfassend von unserem seit 2012 bestehenden Gremium unabhängig gewählter Ethikkommissionsmitglieder behandelt.“

Laut des Telegraph habe sich Rao durch das Verhalten von Ben Sulayem gedemütigt gefühlt. Unter anderem soll der Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten die in Motorsportkreisen angesehene Anwältin im vergangenen Jahr beim Großen Preis von Belgien im Fahrerlager für andere sicht- und hörbar öffentlich angeschrieen haben. Die Zeitung zitierte mehrere Quellen, die die Szene beobachtet haben sollen. (APA, dpa)