Von Primadonnen und Ungezähmten
Von 11. Juli bis 29. August gibt es bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik geballte Frauenpower zu erleben.
Wer waren die Sängerinnen, die einen Antonio Vivaldi oder einen Claudio Monteverdi zu revolutionären Kompositionen inspirierten? Wer waren „die“ Primadonnen des Barock und welche großartigen Musikerinnen standen zu Unrecht im Schatten? Bei den Innsbrucker Festwochen werden all diese Geschichten äußerst eindrucksvoll und spannend erzählt.
„La primadonna“
Barocken Glanz versprüht im Spanischen Saal von Schloss Ambras die italienische Sopranistin Francesca Aspromonte im Konzert „La primadonna“. Sie schlüpft in die Rolle der Francesca Cuzzoni, die im 18. Jahrhundert in zahlreichen Opern von Georg Friedrich Händel in London Berühmtheit erlangte. Begleitet wird die vielseitige Sopranistin am 12. August von dem in Basel beheimateten Ensemble La Floridiana. Mit der für sie typischen Mischung aus kristallinem und zugleich glutvollem Timbre begeisterte Francesca Aspromonte bereits bei den Innsbrucker Festwochen 2018 in Hasses „Semele“ – worauf sie von der Presse als „neuer Star am Barockhimmel“ gefeiert wurde.
„Die Ungezähmten“
Einige begnadete Musikerinnen standen im Schatten großer Primadonnen der damaligen Zeit. Diese jungen Damen mit außerordentlicher Begabung hätten aber ohne weiteres die eine oder andere Zeitgenossin in den Schatten gestellt, wenn ihnen die nötigen Freiheiten offengestanden wären. Oft erging es den Mädchen und Frauen am Ospedale della Pietà, Antonio Vivaldis langjähriger pädagogischer Wirkungsstätte in Venedig, so. Das Leben war streng geregelt und geradezu monastisch geführt. Im Konzert „Die Ungezähmten“ wird die Sopranistin Giulia Semenzato den jungen Musikerinnen ihre vielfarbig klingende Stimme leihen. Im Jahr 2014 gewann sie den 2. Platz beim Cesti-Gesangswettbewerb und verbuchte zwei Jahre später in der Cimarosa-Oper „Il matrimonio segreto“ einen großen Erfolg. Begleitet wird sie am 26. August auf Schloss Ambras vom schwedischen Drottningholmsteaterns Orkester, welches bei den Festwochen sein Debüt geben wird.
„König Salomon“
Eine musikalische Referenzaufführung gibt es am 18. August zu erleben. Der französische Meister Christophe Rousset leitet eine rein weibliche Sängerinnen-Besetzung in Tommaso Traettas Oratorium „Rex Salomon“. Angeführt wird das erlesene Ensemble von Eleonora Bellocci, die u. a. in Grauns „Silla“ sowie in Händels „Il Messia“ im vergangenem Jahr brillierte. Das Tiroler Vokalensemble NovoCanto und das Theresia Orchestra stehen ebenfalls mit auf der Bühne im Haus der Musik Innsbruck. Freuen Sie sich schon jetzt auf einen wunderbaren und unvergesslichen Konzertabend.
Tickets sichern
Tickets für die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen:
Online: www.altemusik.at
Tickethotline: +43 512 52074-504
Haus der Musik Innsbruck: Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck (Haupteingang Rennweg), Mo.-Fr., 10-19 Uhr, Sa., 10-18.30 Uhr
Innsbruck Information: Burggraben 3, 6020 Innsbruck,
Mo.-Sa., 9-18 Uhr, So., 9-15 Uhr
Ticket Gretchen App: im App Store und bei Google Play
Ermäßigungen und weitere Informationen finden Sie auf www.altemusik.at
Mitreißend und verhängnisvoll
Die Musik des einzig erhalten gebliebenen Oratoriums, „Juditha triumphans“, von Antonio Vivaldi berührt sofort das Herz und weist einen unglaublichen Reichtum an Klangfarben auf. Die Handlung ist spannungsgeladen!
Die Mehrdeutigkeit der Hauptfiguren spielt eine zentrale Rolle und könnte so manch heutigem Krimi die Show stehlen. Die Geschichte des biblischen Buchs Judith ist allgemein bekannt. Die Heldin Judith weist darin gewisse Eigenschaften einer Betrügerin auf, während Holofernes als eigentlicher Bösewicht vom Kriegsherr zum betrogenen Liebhaber mutiert und am Ende von Judith enthauptet wird. Mezzosopranistin Sophie Rennert schlüpft in die Hauptrolle der schurkenhaften Heldin.
An ihrer Seite glänzen in der durchgehend weiblichen Besetzungsriege Sopranistin Arianna Vendittelli sowie die Mezzosopranistinnen Emilie Renard, Lorrie Garcia und Anastasia Boldyreva. In der Koproduktion mit dem Teatro La Fenice Venedig leitet Festwochen-Intendant Alessandro De Marchi zudem das Innsbrucker Festwochenorchester und den Coro Maghini.
Olympia auf der Opernbühne
Die Innsbrucker Festwochen holen die Olympischen Spiele zurück in die Alpen-metropole.
Das Tiroler Landestheater wird zum Austragungsort spannender Wettkämpfe, verhängnisvoller Verwechslungen und starker Gefühle. All das vereint die Oper „Olimpiade“ von Antonio Vivaldi. Alessandro De Marchi holt sich dafür Stars der internationalen Barockmusikszene auf die Bühne, wie den Sopranisten Bruno de Sà, die Countertenöre Raffaele Pe und Bejun Mehta sowie Altistin Margherita Maria Sala und den Bassisten Luigi De Donato. Seien Sie gespannt, wer in welcher Disziplin in einen sportlich-musikalischen Wettbewerb treten wird, welche Hürden überwunden werden müssen und ob am Ende die wahre Liebe siegt.