📱 Telefoniert wird kaum

Österreicher nutzen auf ihrem Smartphone vor allem WhatsApp, Kamera und Wecker

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Telefoniert wird kaum: Nur zwei Prozent nutzen ihr Smartphone ausschließlich für Anrufe, zeigt eine aktuelle Umfrage. Allerdings steigen die Gesprächsminuten mit dem Trend zu mehr Homeoffice.

Wien – WhatsAppen, fotografieren und Wecker stellen – fragt man Österreicherinnen und Österreicher nach ihrer Handynutzung, sind das die häufigsten Antworten. WhatsApp liegt mit 87 Prozent auf Platz 1, gefolgt von Fotografieren (83 Prozent) und der Weckerfunktion (68 Prozent). Telefoniert wird hingegen kaum. Nur zwei Prozent gaben an, mit dem Handy ausschließlich zu telefonieren, zeigt eine Befragung des Forum Mobilkommunikation (FMK).

Den Ergebnissen zufolge wird insgesamt aber wieder mehr telefoniert als vor Corona. Nach einem coronabedingten Rekord im Jahr 2020 gingen die Gesprächsminuten zwar wieder zurück, lagen 2022 mit 23,7 Milliarden aber um 1,4 Milliarden über der Zeit vor Corona (2019). Grund hierfür sei der Trend zu mehr Homeoffice, der die Leute auch für die Arbeit zum Smartphone greifen lässt.

Auch die Zahl der aktiven SIM-Karten stieg von 20,8 Millionen im Jahr 2021 auf 24 Millionen im Vorjahr, was auch mit einer stetig steigenden Anzahl von SIM-Karten in Tablets und Laptops zu tun habe, so FMK-Präsident Volker Libovsky am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Smartphones als Schweizer Messer

Neben WhatsApp, für Fotos und als Wecker nutzen die Menschen ihr Smartphone auch, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen (64 Prozent), SMS zu versenden oder zu empfangen (ebenfalls 64 Prozent), zur Navigation oder als Routenplaner sowie als Organizer, Kalender bzw. für E-Mails (je 61 Prozent), ergab die Umfrage unter 500 Personen, die im März durchgeführt wurde.

Eine vergleichbare Umfrage aus 2017 zeigt, dass die Nutzung in allen Bereichen zugelegt hat bzw. das Smartphone nun für Dinge verwendet wird, für die es damals noch nicht genutzt wurde. Darunter fallen Online Banking, Facebook, eGovernment bzw. Handysignatur, Instagram, Bezahlen sowie Parkscheine via Handy kaufen.

Datenvolumen wächst auf über vier Milliarden GB

Bei so viel Handynutzung ist auch das mobile Datenvolumen riesig: Das via Mobilfunknetze übertragene Datenvolumen betrug im vergangenen Jahr 4,061 Milliarden GB, nach 3,824 Milliarden davor. Vor zehn Jahren, kurz vor der Einführung von LTE, lag es bei gerade mal 72,8 Millionen GB.

Österreichs Mobilfunknetzbetreiber erzielten 2022 einen Gesamtumsatz von 3,375 Mrd. Euro, gegenüber dem Jahr davor war das nur ein leichtes Plus von rund drei Prozent. Die Branche investierte in Summe 881 Mio. Euro. Bis 2030 rechnet das Forum Mobilkommunikation mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von weiteren drei Mrd. Euro. Viel davon fließt in den 5G-Ausbau. Von den derzeit aktiven 18.500 Mobilfunk-Standorten in Österreich sei die Hälfte mit 5G-Systemen ausgestattet. (TT.com/APA)