Hilferuf der Tiroler Bäder: Dornauer will Studie und gute Infrastruktur
Der Hälfte der Tiroler Bäder droht die Schließung. Die Gemeinden stehen unter Druck, das Land soll helfen – mit zwölf Millionen Euro im Jahr. Sportlandesrat Dornauer lässt sich nicht auf konkrete finanzielle Zusagen ein.
Innsbruck – Nach einem Hilferuf der Tiroler Bäder- und Saunabetriebe und der Forderung nach einer jährlichen Unterstützung des Landes in Höhe von zwölf Mio. Euro für den laufenden Betrieb hat sich LHStv. Georg Dornauer (SPÖ) zu Wort gemeldet. Aufbauend auf einer Studie, die derzeit vom Management Center Innsbruck durchgeführt werden soll, „werden weitere Schritte gesetzt“, kündigte der Sportlandesrat gestern an. „Unser Bestreben ist es, die soziale Teilhabe und die Vielfalt der sportlichen Möglichkeiten zu erhalten und auszubauen. Grundvoraussetzung dafür ist eine gute Sportinfrastruktur“, erklärte Dornauer.
Finanzielle Zusagen gab er keine. Neben dem Erhalt bestehender Infrastruktur stehe in diesem Bereich jedenfalls ein 50-Meter-Becken, der Ausbau des Schulsportservice und eine Schwimminitiative auf der Agenda. Die NEOS hatten Dornauer in einer Aussendung zum Handeln aufgefordert: Er müsse liefern, verlangte LA Birgit Obermüller. „Bis Juni wurde uns eine Bedarfsstudie versprochen, dieser Termin muss halten, denn wie man sieht, ist jetzt schon Feuer am Dach“, meinte sie.
Aus dem Büro von LH Anton Mattle (ÖVP) hieß es, dass das Land mit den Bäderbetreibern in Austausch sei, es habe auch ein Treffen mit dem Landeshauptmann gegeben. In einem ersten Schritt habe die Landesregierung auf Antrag Mattles ein Gemeindepaket in der Höhe von 25 Mio. Euro für alle Tiroler Gemeinden zur Abfederung der in vielen Bereichen erfolgten Teuerung beschlossen. Grundsätzlich sei die überregionale Zusammenarbeit – auch in Bezug auf das Bäderangebot – sehr zu begrüßen.
Die Tiroler Bäder hatten am Mittwoch bei einer Pressekonferenz der Wirtschaftskammer das Land Tirol um finanzielle Hilfe gebeten und pro Betrieb und Jahr 600.000 Euro gefordert. Es brauche nicht nur Hilfe bei nötigen Investitionen, sondern auch beim laufenden Betrieb. Man sei angesichts der Teuerung am Rande der Existenz. (hu, APA)
Gemeinden unter Druck