Auswahl für Katalog

Willi Pechtl in der Kunsthandlung Konzert: Gewisse Alltäglichkeit in Schwarz und Weiß

„Zwei Gesichter“, 2017 von Willi Pechtl in Holz geschnitten.
© Pechtl

Innsbruck – Der Oberländer Grafiker Willi Pechtl kümmert sich als Buch- bzw. Ausstellungsmacher zwar immer wieder um andere, er selbst tritt als Künstler allerdings nur ganz selten in Erscheinung. Wie aktuell mit einer kleinen feinen Personale in der Innsbrucker Kunsthandlung Konzert, wo der 72-Jährige eine Auswahl jener 40 Linol- und Holzschnitte zeigt, die er für einen zur Schau erschienenen – mit einem klugen Text von Erich Hackl eingeleiteten – Katalog (Studia Verlag, 24 Euro) ausgewählt hat. Dem ersten von vier geplanten, wobei die folgenden Pechtls Plakaten, Keramiken bzw. Zeichnungen gewidmet sein sollen.

Holz- und Linolschnitte habe er praktisch immer gemacht, sagt der Absolvent der Wiener Angewandten, interessiere ihn doch die radikale Reduktion, die diese Technik erfordere. Eine „gewisse Alltäglichkeit“, die ihm wichtig ist, das als spannendes Pingpong-Spiel von Linearem und Flächigem in Schwarzweiß ausgetragene Extrakt. Wobei Pechtl nicht wie viele andere drucken lässt, sondern seine winzigen Auflagen selbst per Hand druckt, gern auch in Weiß auf Schwarz.

Kunsthandel Konzert

Erlerstraße 16, Innsbruck; bis 5. Mai, Mo–Fr 9–12, 15–18 Uhr.

Die Blätter, die der Künstler für Schau wie Katalog ausgesucht hat, sind zwischen 1973 und 2018 entstanden. Menschen sind oft sein Thema, ihm nahe oder von ihm verehrte, wie etwa der chinesische Schriftsteller und Revolutionär Lu Hsün. Pechtl wird als Holz- und Linolschneider aber auch zum Chronisten einer untergehenden bäuerlichen Kultur, etwa des Bauens. Die Farbe spielt dagegen nur eine marginale Rolle. Allein bei einem der Linolschnitte durchpflügt ein markanter gelber Balken zwei Gesichter.

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