Tiroler Lawinenreport beendet die Wintersaison
Mit 1. Mai stellt der Tiroler Lawinenreport die tägliche Lawinenprognose für die aktuelle Wintersaison ein. 2,2 Millionen Aufrufe wurden verzeichnet.
Innsbruck – Der Tiroler Lawinenreport beendet mit 1. Mai die Wintersaison 2022/23. Er wurde in diesem Zeitraum 2,2 Millionen Mal online aufgerufen, teilte die Tiroler Landeskommunikation am Wochenende in einer Aussendung mit. Die Zeit im Sommer wird für die Weiterentwicklung der Softwaresysteme und die Vorbereitung auf die nächste Saison genutzt. Unter anderem wird an einem einheitlichen Rückmeldetool für Personen, die im Gelände unterwegs sind, gearbeitet.
Der mehrsprachige Euregio-Lawinenreport liefert seit der Saison 2018/19 über den Winter online täglich aktuelle Daten zur Lawinensituation in Tirol, Südtirol und Trentino. Diesen Winter wurde der erste Bericht am 10. Dezember 2022 veröffentlicht, der letzte und damit 142. Lawinenreport erfolgt am Sonntag, 30. April, als Prognose für Montag, 1. Mai. Sollte es in den Monaten, in denen keine tägliche Lawinenprognose über den Report erfolgt, zu kritischen Lawinensituationen kommen, werden diese über den Blog www.lawinen.report/blog veröffentlicht.
Zehn Todesopfer, 22 Verletzte
Der vergangene Winter war verhältnismäßig warm, trocken und schneearm und damit an rund 75 Prozent der Tage von einem Altschneeproblem dominiert. Dennoch gab es zahlreiche Lawinenereignisse. Neun Lawinenabgänge forderten zehn Todesopfer. Bei weiteren 17 Lawinen wurden 22 Menschen verletzt, über 80 Lawinen mit Personenbeteiligung wurden registriert. "Der heurige Winter hat wie kein anderer gezeigt, wie wichtig eine sorgfältige Tourenplanung auch in schneearmen Zeiten ist", sagte Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol.
Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) bezeichnete den Lawinenreport als Erfolgsprojekt. Er sei auch in diesem schneearmen Winter im Schnitt täglich über 15.000 Mal aufgerufen worden. Dies zeige, "dass die Bevölkerung sensibilisiert ist und großen Wert auf eine sichere Tourenplanung legt. Ich bin überzeugt davon, dass durch die wertvolle Arbeit des Lawinenwarndienstes Tirol zahlreiche mögliche Unfälle verhindert werden konnten."
Die Aufgaben der sechs Mitarbeiter des Lawinenwarndienstes reichen von der täglichen Datenanalyse über eine sichere Planung von Touren bis zur Erstellung von Schneeprofilen und die darauf aufbauende Bewertung der aktuellen Lage. Wetterstationsdaten, laufende Beobachtungen, Schneedeckenuntersuchungen, die Aufbereitung von Lawinenereignissen und Modellierungen helfen dabei. (APA)