Bohrarbeiten im BBT

Brenner-Basistunnel wächst: Bohrmaschine „Lilia" arbeitet sich gen Süden

Die Bohrmaschine „Lilia" wird zusammengebaut.
© Jan Hetfleisch

Am Brennerbasistunnel haben die Mineure die Tunnelbohrmaschine „Lilia" angedreht. Über acht Kilometer wird sie sich vom Ahrental bis in die Gemeinde von Navis graben.

Innsbruck – Am Dienstag gab es im Baulos "H41 Sillschlucht-Pfons" hohen Besuch: Die BBT-Vorstände Martin Gradnitzer und Gilberto Cardola kamen vorbei, um der Andrehung der Tunnelbohrmaschine „Lilia" am Brennerbasistunnel beizuwohnen. Mit seinen 25,6 auszubrechenden Tunnelkilometern ist das Baulos Sillschlucht-Pfons ein Herzstück des BBT-Projekts. Der 2. Mai markiert laut einer Aussendung der BBT SE den Start der Bohrarbeiten der Haupttunnelröhre Ost, die vom Ahrental in Richtung Süden verlaufen wird.

„Lilia" wird sich von der Montagekaverne im Ahrental, die knapp 1000 Meter unter der Oberfläche liegt, rund 8,1 Kilometer bis ins Gemeindegebiet von Navis durchbohren. Beeindruckend ist vor allem die Größe der Tunnelbohrmaschine: Ihr Bohrkopf hat einen Durchmesser von 10,4 Metern, inklusive Nachläuferkonstruktion ist sie 160 Meter lang und 2420 Tonnen schwer. Allein die Montage vor Ort dauerte drei Monate.

Der Zusammenbau von „Lilia“ in der Montagekaverne des Bauloses Sillschlucht – Pfons.
© Jan Hetfleisch

„Fahrende Maschine" im Berg

Die Nachläuferkonstruktion von „Lilia" erfüllt mehrere Zwecke. Sie versorgt die Arbeiter bei den Bohrarbeiten mit Arbeitsgeräten und Baumaterialien und verfügt über Einrichtungen zum Personenschutz. Ebenso befinden sich darin die Installationen für die Aufbringung der Innenverkleidung des Tunnels, sogenannte Tübbinge, sowie wie hydraulische Geräte, Lüfter, Entstauber und mehrere Trafoanlagen.

Spezielle Rettungscontainer, die mit Wasser und Nothilfe-Utensilien ausgerüstet sind und von außen mit Frischluft versorgt werden, bieten den Tunnelarbeitern in Gefahrensituationen Zuflucht. Das Ausbruchmaterial wird in der Regel über Förderbänder direkt auf Deponien transportiert.

(v.li.): Die BBT Vorstände Gilberto Cardola mit Projektleiter Romed Insam und Martin Gradnitzer vorne beim Bohrkopf der Tunnelbohrmaschine „Lilia“.
© BBT SE

Die bereits erwähnten Tübbinge werden der BBT SE zufolge in einer eigens errichteten Halle direkt am bestehenden Baustellenareal produziert. Dies soll logistische Vorteile bieten, lange Transportwege vermeiden und umliegende Gemeinden von zusätzlichen Baustellenverkehr verschonen.

Das Mammut-Projekt BBT

Der BBT verläuft auf 55 Kilometern zwischen Innsbruck und dem Südtiroler Franzensfeste und gilt als Kernelement der neuen Bahnverbindung von München bis Verona. Der Brennerbasistunnel wäre nach Fertigstellung der längste Eisenbahntunnel der Welt. Das Datum für die Fertigstellung hatte sich in den vergangenen Jahren nach hinten geschoben und ist nun für 2032 avisiert. Kostenschätzungen gingen zuletzt von 9,57 Milliarden Euro aus. Stetig bemängelt wurde auch, dass in Bezug auf die Zulaufstrecken, vor allem im Norden, zu wenig weitergehe. (oweh)

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