Bruch mit Grünen endgültig

Deutschlands hitzigster Bürgermeister Boris Palmer nimmt eine Auszeit

Boris Palmers jüngster Eklat war auch für ihn selbst zu viel.
© imago

Tübingen – Nach jahrelangen Diskussionen ist der Bruch zwischen Deutschlands Grünen und Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer endgültig. Der 50-Jährige hatte am Montag seinen Parteiaustritt erklärt und am Dienstag eine einmonatige Auszeit im Juni angekündigt.

Auslöser war sein Auftritt am Rande einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Freitag, wo er zu seiner Verwendung des rassistischen „N-Worts“ für Schwarze Stellung bezog. Als er daraufhin mit „Nazis raus“-Rufen konfrontiert wurde, sagte Palmer: „Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi.“

Weil er das N-Wort 2021 in einem Facebook-Beitrag über den Fußballer Dennis Aogo verwendet hatte, war seine Parteimitgliedschaft bis Ende 2023 ruhend gestellt.

Die Grünen-Spitze zollte Palmer Respekt für den Austritt. Bedauert hat diesen nur Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), aber auch er kritisierte Palmer scharf für die Aussagen. Palmer selbst räumte ein, dass er nie so hätte reden dürfen. Er wolle an seiner Selbstkontrolle arbeiten.

Ende Oktober war Palmer zum dritten Mal und dieses Mal als unabhängiger Kandidat zum Bürgermeister gewählt worden – schon im ersten Wahlgang.

Verwandte Themen