10. Wings for Life World Run

Rekord bei Teilnehmern, Ex-Skispringer Lukas Müller sorgte für Gänsehautmoment

Lukas Müller sorgte für einen emotionalen Start in Wien.
© wingsforlifeworldrunnewsroom.com

Über 206.000 Teilnehmer sorgten beim Wings for Life Run für einen Rekord. Zur Spendenflut trugen auch zehn Tiroler Veranstalter mit 2000 Läufern allerhand bei.

Wien – Es sollte nicht vorrangig um Zahlen gehen – zumindest nicht ausschließlich darum, schneller zu sein als andere. Und doch waren es Rekorde, die den Wings for Life Run am Sonntag so bemerkenswert machten. Denn über 206.000 registrierte Läufer aus 192 Ländern, die in 158 Ländern an den Start gingen, sprachen eine klare Sprache für diesen Lauf, dessen Reinerlös der Rückenmarksforschung zugutekommt. Und nach 4,7 Mio. Euro im Vorjahr (160.000 Teilnehmer) sollen es am Sonntag 5,8 Mio. gewesen sein.

Weil Österreich aufgrund des mittlerweile verstorbenen Ini­tiators Didi Mateschitz (Red Bull) das Herzstück der Veranstaltung darstellt, waren hier mit 52.303 Läufern auch besonders viele am Start. Und Tirol spielte mit zehn Schauplätzen, durchwegs App-Runs, eine aktive Rolle im Bundesländer-Ranking. Alleine 2000 Läufer (siehe Liste unten) waren im Westen vertreten, zwei ragten heraus:

Heinz Kinigadner, Mateschitz-Freund und im Stiftungsvorstand, hatte mit seinem Lauf im Zillertal (460) den zweitstärksten App-Run im Österreich-Vergleich, nur der Salzburger Volksgarten verzeichnete gut ein Dutzend mehr Teilnehmer. Und angesichts der Gemeindegröße auf dem beachtlichen dritten Platz: Trins mit 360 Startern. Ein Ort, an dem am Sonntag viele kleine Geschichten geschrieben wurden:

360 Starter sind für eine 1300-Einwohner-Gemeinde wie Trins nicht schlecht, wie ich glaube.
Peter Knauseder(Veranstalter Trins)

Eine 92-Jährige legte dort mit Rollator vier Kilometer zurück. Und jener Bergsportler, der seit seinem Absturz vom Habicht im Rollstuhl sitzt, kam auch. Ein bewegender Moment für Organisator Peter Knauseder, der dem dreifachen Familienvater unter die Arme greifen will. „Das war ein besonderer Moment für mich“, meinte der langjährige Rodelfunktionär. Viele aus der Rodel-Elite, Behindertensportlerin Jasmin Plank, Skeleton-Ass Janine Flock, Skisprung-Olympiasieger Ernst Vettori und 60 Polizisten machten ihm die Aufwartung, auch Landesrätin Astrid Mair kam wie versprochen. Noch lange nach Zielschluss saßen Teilnehmer beisammen, um das Erlebte Revue passieren zu lassen.

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Mehr als 13.500 konnten in Wien nicht teilnehmen, in Österreich waren es über 52.000.

Mehr als 13.500 konnten in Wien nicht teilnehmen, in Österreich waren es über 52.000.

© www.redbullmediahouse.com

Die Kinigadners – Vater Heinz mit Hannes und Isabell – eröffneten das Heimrennen in Ried, auch Asse Steff Eberharter und Wolfgang Kindl waren dabei.

Die Kinigadners – Vater Heinz mit Hannes und Isabell – eröffneten das Heimrennen in Ried, auch Asse Steff Eberharter und Wolfgang Kindl waren dabei.

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Für mich war das wie ein Ironman. Du hast keine Ahnung, was andere aus dir rausholen können.
Lukas Müller (Ex-Skispringer)

Bewegend war auch der Auftritt von Ex-Skispringer Lukas Müller in Wien, der seit einem Sturz beim Skiflug-Training in Bad Mitterndorf (2016) mit einem inkompletten Querschnitt lebt. Der Kärntner ging heuer nicht wie im Vorjahr mit dem Rollstuhl, sondern mit Krücken an den Start. Der 31-Jährige bewältigte schließlich 2,35 Kilometer und fühlte sich im Anschluss als einer der Sieger: „Für mich war das wie ein Ironman.“ Nachsatz: „Du hast keine Ahnung; was andere aus dir rausholen können – das ist World Run.“

Müller war nicht der einzige Prominente, der sich der Veranstaltung stellte. Auch zahlreiche heimische Sportstars wie Marcel Hirscher, Lisa Hauser, Johannes Lamparter, Christian Schiester, Matthias Walkner, Benjamin Karl sowie Andi Goldberger und Thomas Morgenstern engagierten sich, um so viele Kilometer und Spenden wie möglich für die Rückenmarksforschung zu generieren. Und im Verfolger-Auto („Catcher Car“) saß keine Geringere als Snowboard-Olympiasiegerin Anna Gasser.

Wings for Life Run

Die Schnellsten weltweit, Herren:

1. Jo Fukuda (JPN) 69,01 km

2. D. Nozynski (POL) 68,39 km

3. Andrei Bogaci (ROU) 63,15 km

4. B. Brzezinski (POL) 63,11 km

5. Wojciech Kopec (POL) 62,15 km

6. Mario Bauernfeind (AUT/Wien-Sieger) 61,91 km

62. Patric Schultus (AUT/schnellster Tiroler) 49,85 km

Damen:

1. Kasia Szkoda (POL) 55,07 km

2. Veronika Mutsch (AUT/Wien-Siegerin) 49,89 km

3. D. Stelmach (POL) 49,02 km

Die Teilnehmer der zehn Tiroler Veranstaltungen:

  • Völs 205
  • Trins 360
  • Kitzbühel 234
  • Ried 459
  • Neustift 35
  • Ötztal 46
  • Innsbruck 284
  • Hopfgarten 174
  • Itter 100
  • Zirl 62

Alle Infos/Ergebnisse:

www.wingsforliferun.com

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