Betrug immer öfter im Internet: „Auch das Verbrechen digitalisiert sich“
Wien – Die Zahl der kriminellen Delikte im heimischen Handel ist 2022 sowohl im stationären Bereich als auch im Internet gestiegen. „Vier Fünftel aller österreichischen Geschäfte waren bereits von Kriminalität betroffen“, sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will anlässlich der Präsentation der „Sicherheitsstudie 2023“ am Dienstag. Beim Delikt Ladendiebstahl wurde wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht.
82 % der Händler machten demnach bereits Erfahrung mit Kriminalität im stationären Handel, 40 % sogar mehrfach. Die Liste der häufigsten Vergehen in diesem Bereich führen mit einem Anteil von 89 % die Ladendiebstähle an, die sich nach einem Rückgang durch die Pandemie wieder auf Vor-Corona-Niveau befinden. Alleine diese Delikte verursachen im österreichischen Handel einen jährlichen Schaden von rund 500 Mio. Euro. Eine Zunahme gab es auch bei Cybercrime, wo sich die Schadenssumme auf 16 Mio. Euro belief. Unter den Onlinehändlern wurden demnach bereits 64 % Opfer von Cybercrime, 34 % sogar schon mehrmals. Aber auch Verbraucher waren betroffen. „Beunruhigend ist, dass bereits ein Viertel aller Konsumentinnen und Konsumenten Opfer von Fake-Webshops geworden sind“, sagte Will. Ein Drittel machte negative Erfahrungen mit Schadsoftware wie Viren oder Trojanern, 20 % waren von Datendiebstahl betroffen.
Durch die zunehmende Digitalisierung „digitalisiert sich auch das Verbrechen“, sagte Manuel Scherscher, stellvertretender Direktor des Bundeskriminalamts, das bei der Erstellung des Berichtes mitbeteiligt war. Er rät dringend dazu, jeden noch so kleinen Fall anzuzeigen. (TT)