Fellhaare an der Stoßstange

Bär zerkratzte offenbar geparkten Pkw in Südtirol

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Völs – Ein Bär hat offenbar in der Nacht auf Dienstag vor einem Hof einer Streusiedlung in Völs am Schlern in Südtirol einen geparkten Pkw zerkratzt. Dies berichteten Südtiroler Medien am Mittwoch. Das Verhalten des Bären habe überrascht, ein solcher Fall sei bisher nicht bekannt gewesen, sagte der Direktor der Abteilung Forstwirtschaft im Land der Internet-Plattform "stol.it".

Förster hätten am Auto Bären-DNA sichergestellt. Diese werde nun analysiert "und dann sehen wir, ob wir schon irgendwo Spuren von diesem Bären gefunden haben", erklärt Direktor Günther Unterthiner. Neben den Kratzspuren wurden auch Bärenfellhaare an der Frontstoßstange festgestellt. Seitens des Landes hieß es, dass derzeit unverändert drei Bären in Südtirol unterwegs seien, einer jeweils in Ulten, Barbian und Eppan. Es sei gut möglich, dass der Bär in Barbian einen Abstecher nach Völs gemacht habe. Vergangene Woche war mitgeteilt worden, dass diese Bären keine Problemtiere seien und daher kein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung darstellten.

Kühlerflüssigkeit könnte Bär angelockt haben

Weshalb es ein Bär auf ein Auto abgesehen hatte, blieb vorerst offen. Man vermutete etwa, dass es der süßliche Geruch der Kühlerflüssigkeit gewesen sein könnte, was das Raubtier unter der metallenen Hülle gesucht hatte. Das Auto sei schon älter, daher könnte Flüssigkeit ausgetreten sein, so die Hypothese der Abteilung Forstwirtschaft gegenüber "Rai Südtirol."

Der Bürgermeister von Völs sah ob des Vorfalls indes die Politik gefordert: "Jetzt muss endlich etwas passieren. Es müssen die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um das Problem in den Griff zu bekommen. Unser Land ist kein geeigneter Lebensraum für Bären. Wer macht denn die Gesetze? Das ist doch die Politik, nicht die Umweltverbände." Auch die oppositionellen Südtiroler Freiheitlichen nahmen den Vorfall zum Anlass, ein "klares Gesetz zur Entnahme" von Bären und Wölfen zu fordern. (APA)

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