Hätte die SPÖ-Befragung manipuliert werden können? SPÖ weist dies „entschieden“ zurück
Die IT-Sicherheitsfirma Certitude identfizierte mögliche IT-Sicherheitslücken im Befragungstool der SPÖ. Der Pressedienst der Partei dementiert dies und verweist auf ein Gutachten, welches mögliche IT-Lecks ausschließt.
Wien – Die SPÖ-Mitgliederbefragung hätte manipuliert werden können – zu diesem Schluss kamen IT-Sicherheitsexperten der Firma Certitude am Donnerstag. Eine Begründung dieser Analyse wurde am Vormittag per Mail an die Presse ausgeschickt und landetet auch bei der TT im Postfach. Darin identifizierten die Experten vermeintliche Sicherheitslücken der der SPÖ-Mitgliederbefragung, die im schlimmsten Fall zu einer Verfälschung der Abstimmung um den SPÖ-Vorsitz und die Spitzenkandidatur führen könnte. So wäre das Befragungstool „angreifbar durch Hacker“ gewesen, da der Zugangscode „nicht komplex genug" gewesen sei, um vor sogenannten „Brute-Force-Angriffen" zu schützen. Zudem wäre auch eine Umgehung einer IP-Sperre möglich gewesen.
Die SPÖ dementierte in einer Reaktion jegliche IT-Unsicherheiten der Mitgliederbefragung und weist den Vorwurf „entschieden“ zurück. Die SPÖ habe mit ihren IT-Experten bereits im Vorfeld der Befragung eine Reihe von Sicherheitsmechanismen eingerichtet, um das Erraten von Abstimmungscodes zu verhindern bzw. zu erschweren. Sollte jemand die angeführte Methode einsetzen, griffen weitere Sicherheitsmechanismen, die das Raten von Zugangsschlüsseln nach kurzer Zeit unterbinden würden.
Ein Gutachten eines zertifizierten Sachverständigen halte fest: Es sei „für Unbefugte auch statistisch nahezu ausgeschlossen, selbst bei Kenntnis des Internetlinks einen Abstimmungscode zu erraten und so unbefugt anstelle einer anderen Person teilzunehmen". Ein maschineller Eindringversuch, der innerhalb kurzer Zeit unterschiedliche Codes durchprobiert, würde schon durch gewöhnliche Securitymaßnahmen der SPÖ-IT abgeblockt werden. (TT.com, APA)
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