Einsatz gegen Corona-Leugner?

Explosion in Hochhaus bei Düsseldorf: Leiche gefunden, zwölf Einsatzkräfte verletzt

Spezialkräfte stürmten die Wohnung und nahmen den etwa 60 Jahre alten Mann fest.
© ROBERTO PFEIL

Einsatzkräfte werden zu einer Wohnung in Ratingen bei Düsseldorf gerufen, dann gibt es eine Explosion und Verletzte. Schließlich wird eine Leiche gefunden – nach einer Festnahme werden erste Hinweise bekannt.

Ratingen – Mehrere Polizisten und Feuerwehrleute sind am Donnerstag in einem Ratinger Hochhaus bei Düsseldorf bei einem Einsatz von einer Explosion überrascht und teils schwer verletzt worden. Nach einem mehrstündigen Einsatz stürmten Spezialeinsatzkräfte der Polizei schließlich die betroffene Wohnung und nahmen den Wohnungsinhaber fest, wie Polizeisprecher am Donnerstag berichteten. In seiner Wohnung fanden die Polizisten nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul eine Leiche.

Zur Identität konnte der Minister zunächst nichts sagen. Polizeiangaben zufolge wurde der 57 Jahre alte Wohnungsinhaber mit "schwersten Verletzungen" in ein Krankenhaus gebracht. Laut einer Polizeisprecherin ließ sich zunächst nicht sagen, ob er durch die Explosion oder bei der Festnahme verletzt wurde. Gegen 11.15 Uhr am Donnerstag war es laut Polizei in einer Wohnung in dem Hochhaus in Ratingen bei Düsseldorf zu einer Explosion gekommen. Reul sagte, dabei seien zehn Feuerwehrleute und zwei Polizeibeamte verletzt worden - einige von ihnen sehr schwer. Ob es ein gezielter Angriff gewesen sei, könne er noch nicht sagen.

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Hintergründe und die Ursache der Explosion blieben zunächst unklar. Reul sagte, Recherchen in den sozialen Medien hätten ergeben, dass sich der Mann "im Corona-Leugner-Umfeld gedanklich aufgehalten" habe. Laut Reul waren die Einsatzkräfte zu einer "hilflosen Person" in der zehnten Etage des Hauses gerufen worden. Die Polizei habe dann an Ort und Stelle die Feuerwehr hinzugezogen, um die Tür zu öffnen. In der Wohnung lebe eine Mutter mit ihrem Sohn. Im Zimmer sei Feuer gewesen. Der Sohn habe mit einem noch nicht näher identifizierten Gegenstand eine Explosion ausgelöst. Er habe den Einsatzkräften an der Tür irgendetwas entgegengehalten - daraufhin sei es zu der Verpuffung oder Detonation gekommen.

Ein Mitglied einer Spezialeinheit auf einem Balkon des Hauses.
© David Young

Die Lage blieb auch nach der Explosion über Stunden hinweg unklar, Spezialkräfte und Scharfschützen waren vor Ort. Immer wieder waren zahlreiche Knallgeräusche zu hören. Der Einsatzort wurde weiträumig abgesperrt. Aus einer Wohnung im obersten Stockwerk des Hochhauses kam Rauch. Etwa vier Stunden nach der Detonation stürmten die Spezialkräfte dann schließlich die Wohnung. (dpa)

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