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Iran-Revolte und „Mitten in die Presse": Das zweite Journalismusfest Innsbruck

„Unser Schwert ist Liebe - die feministische Revolte im Iran" in der Stadtbibliothek und der Reporterslam im Treibhaus-Keller.
© Jarosch/Ausserdorfer/Klinger

Bis Sonntag stehen rund 50 Veranstaltungen in ganz Innsbruck auf dem Programm.

Innsbruck - Am Freitag startete das Journalismusfest Innsbruck in seine zweite Ausgabe. An 15 Orten finden bis Sonntag über 50 großteils frei zugängliche Veranstaltungen statt, wobei Mitwirkende aus 20 Ländern von drei Kontinenten anreisen. Dabei sind unter anderem Vertreter russischer Exilmedien, Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga und der polnische Intellektuelle Adam Michnik. Das Festival will Qualitätsjournalismus stärken und für alle erfahrbar machen.

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Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler traf beim Journalismusfest die russischen Punk-Predigerinnen von "Pussy Riot".

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler traf beim Journalismusfest die russischen Punk-Predigerinnen von "Pussy Riot".

© Norbert Pleifer

© Jarosch

Bei der Eröffnung am Treibhaus gab es virtuelle Grußworte von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Auch Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi sprach einleitende Worte. Das Programm des Festivals wird von Benedikt Sauer und Veronika Vogel verantwortet.

In einer der ersten Veranstaltungen warfen Vertreter verschiedener Regionalmedien, darunter Alois Vahrner, Mitglied der Chefredaktion der Tiroler Tageszeitung, einen Blick auf die Situation in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino.

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Bei der Planung des Festivals sei wichtig gewesen, aktuellen Themen viel Raum einzuräumen, erklärt Co-Programmleiterin Vogel. „In manchen Staaten ist die Situation für Medienschaffende aktuell prekär bis bedrohlich – in Russland bekanntlich oder in Belarus. Redaktionen mussten das Land verlassen. Manche investigativ arbeitenden Kolleginnen bzw. investigative Plattformen – denken wir an Bellingcat oder an die Ermordung von Daphne Caruana Galizia (Anm.: maltesische Journalistin) - riskieren ihr Leben", unterstreicht Festivalgründer Benedikt Sauer. Thematische Schwerpunkte sind etwa Panels zur Ukraine, Russland und Belarus, Klimajournalismus, investigative Recherchen, internationale Politik oder auch grenzüberschreitender Regionaljournalismus.

Tag 1 in Bildern

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Bundespräsident Alexander Van der Bellen schickte virtuelle Grußworte ins Treibhaus.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen schickte virtuelle Grußworte ins Treibhaus.

© Jarosch/Aussendorfer

Treibhaus-Chef Norbert Pleifer bei der Eröffnung des Journalismusfests.

Treibhaus-Chef Norbert Pleifer bei der Eröffnung des Journalismusfests.

© Jarosch/Aussendorfer

Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga am Samstag

„Auch der Blick zum Nachbarn Afrika ist uns ein Anliegen: Es kommen Kolleginnen und Kollegen aus dem Kongo, die über den Stellenwert des Radios und den Raubbau an Bodenschätzen berichten. Und wir freuen uns auf Tsitsi Dangarembga, eine der prononcierten feministischen Stimmen des Afrikanischen Kontinents", so Sauer über die Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels. Die politisch verfolgte Autorin wurde erst vor wenigen Tagen in Simbabwe freigesprochen und tritt am Samstag um 17 Uhr im Treibhaus auf.

Vogel liegt besonders eine Veranstaltung zu feministischen Protesten im Iran, die am Freitag um 17 Uhr in der Stadtbibliothek Innsbruck über die Bühne geht, am Herzen. „Ich bewundere es, mit welcher Ausdauer die Rednerinnen sich für die Bewegung einsetzen und nicht nachlassen, auch wenn das mediale Interesse langsam abebbt", so die Co-Programmleiterin.

Aus dem Exil in Riga kommen die Herausgeberin des größten russischen Exilmediums, „Meduza", Galina Timtschenko, und die Chefredakteurin des russischen Online-Mediums „Takie Dela", Maria Bobyleva, nach Innsbruck. Erwartet werden auch Vertreter des belarussischen Exilmediums „NEXTA", jetzt mit Hauptsitz in Warschau, und Roman Stepanovych vom selbstfinanzierten ukrainischen Online-Portal „Zaborona".

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Premiere von Reporter Slam

Bisher unbekannte Hintergründe zum „Ibiza-Video" will die Redaktion des Standard-Podcast „Inside-Austria" liefern. Erstmals in Österreich gibt es beim Festival einen Reporter Slam. Das Festival wird größtenteils öffentlich finanziert, vor allem durch Stadt Innsbruck, Land Tirol, Innsbruck Tourismus, die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, Tirol Werbung und die Universität Innsbruck.

Ob es eine dritte Ausgabe im nächsten Jahr geben wird, hängt laut Sauer von den finanziellen Möglichkeiten ab. Es sei nicht einfach, vorauszuplanen. „Wir sind ein kleines Kernteam mit einigen wenigen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und das Festival ist keine kleine Sache." Schön und wichtig sei, dass sich mehrere Organisationen des Innsbrucker Kulturlebens daran beteiligen. (APA, jole)

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