US-Verkehrsbehörde fordert Rückruf von 67 Millionen Airbags
Der Behörde zufolge soll es einen Sicherheitsmangel der Gasgeneratoren innerhalb dieser Airbags geben. Der Hersteller weist die Forderung zurück.
Washington — Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat am Freitag (Ortszeit) den Rückruf von 67 Millionen Airbags des Zulieferers ARC Automotive gefordert. Der Behörde zufolge soll es einen Sicherheitsmangel der Gasgeneratoren innerhalb dieser Airbags geben. „Airbag-Gasgeneratoren, die Metallsplitter in das Fahrzeug schleudern statt den Airbag ordnungsgemäß aufzublasen, stellen ein unangemessenes Risiko dar", erklärte die NHTSA in ihrem Schreiben an Generatorenhersteller ARC Automotive.
Obwohl sich die Risse häuften, habe ARC keine Fehlerfeststellung getroffen, die einen Rückruf dieser Module erforderlich gemacht hätten, so die Behörde. Das Unternehmen wies die Forderung mit der Begründung zurück, dass es sich bisher lediglich um sieben bekannte Fälle von Defekten bezüglich seiner Airbags in den USA handle. Die NHTSA fordert ARC auf, zu beweisen, dass die 67 Millionen eingebauten Inflatoren nicht defekt sind. ARC wies darauf hin, dass es mehrere Testprogramme mit Gasgeneratoren aus verschrotteten und anderen Fahrzeugen gegeben habe, bei denen kein einziger Riss im Airbag aufgetreten sei. Die 67 Millionen Airbags seien für den US-Markt auf mehreren Produktionslinien in verschiedenen Werken hergestellt und von zwölf Fahrzeugherstellern in Dutzenden von Modellen verwendet worden. Das Unternehmen wolle weiterhin mit der NHTSA und den Autoherstellern zusammenarbeiten, um die aufgetretenen Risse in den Inflatoren zu bewerten.
ARC-Airbag-Gasgeneratoren befinden sich unter anderem in Fahrzeugen von General Motors, der Chrysler-Muttergesellschaft Stellantis, BMW, Hyundai und Kia. GM hatte am Freitag bereits erklärt, knapp eine Million Fahrzeuge mit ARC-Airbag-Gasgeneratoren zurückrufen zu wollen.
Die NHTSA hatte bereits 2016 eine Untersuchung von mehr als acht Millionen Airbag-Gasgeneratoren des Herstellers ARC eingeleitet, nachdem ein Fahrer in Kanada in einem Hyundai-Fahrzeug ums Leben gekommen war. Die Ermittlungen dauern weiterhin an. (APA)