Arzneimittel nur schwer verfügbar

EU-Kommission will gegen Medikamentenmangel vorgehen

In den vergangenen Monaten kam es in ganz Europa zu vermehrten Engpässen bei Medikamenten.
© APA/dpa-Zentralbild/Matthias Hie

Die EU will Geld in die Hand nehmen, um Medikamente anzuschaffen und Vorräte anzulegen. Auch ein Frühwarnsystem für Engpässe bei kritischen Medikamenten steht zur Diskussion.

Berlin/Brüssel – Die EU-Kommission will gegen den Medikamentenmangel in Europa vorgehen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) werte gegenwärtig den Markt für wichtige Antibiotika aus, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der Welt am Sonntag. Man berate mit Herstellern, wie sich die Produktionskapazitäten mit der Nachfrage in Einklang bringen ließen. Außerdem will die EU selbst Geld für die Bevorratung und Beschaffung von Medikamenten in die Hand nehmen.

Ein Teil des Budgets der EU-Behörde für Krisenvorsorge und Krisen HERA, der heuer 1,3 Milliarden Euro umfasse, könnte für die Anschaffung von Medikamenten verwendet werden, sagte Kyriakides. Die EU müsse die Medikamentenversorgung "für alle Bürger zu jeder Zeit" sicherstellen. Sie sprach sich für ein europäisches Frühwarnsystem und eine EU-Liste für kritische Medikamente aus. Zahlreiche Arzneimittel sind in nahezu allen EU-Ländern gar nicht oder nur schwer verfügbar. Dazu gehören etwa Antibiotika, Insuline und Krebstherapiemittel. (APA/Reuters)

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