Schonende Wehröffnungen

Nach Fisch-Sterben in der Sill: Fischereiverband lädt Mattle zu Arbeitskreis

Die Wehröffnung sorgte für massenhaftes Fischsterben. Im Bild eine tote Bachforelle.
© Tiroler Fischereiverband

In der Sill und im Weissenbach kam es aufgrund von Kraftwerkspülungen zu massenhaften Fischsterben. Der Tiroler Fischereiverband appelliert nun an den Landeshauptmann, gemeinsam Vorgaben für naturverträgliche Wehröffnungen zu erarbeiten.

Innsbruck – Am 8. Mai rauschte aufgrund einer Wehröffnung des Oberen Sillkraftwerks eine große Schlamm-Flutwelle durch die Sill. Hunderte Fische sollen verendet sein, der Tiroler Fischereiverband sprach gar von „tausendfachem Fischsterben". Am 10. Mai soll es aufgrund einer Kraftwerkspülung zu einem ähnlichen Vorfall im Bezirk Reutte am Weissenbach gekommen sein. Damit ortet der Verband ein "tirolweites Problem", wie es am Mittwoch in einer Aussendung des Fischereiverbands hieß.

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Wehröffnung als Ursache

Große Flutwelle in der Sill: Unzählige Fische erstickten im Schlamm

Um solch fatalen Ereignisse künftig zu vermeiden, lädt der Verband Landeshauptmann Anton Mattle daher zu einer Arbeitsgruppe ein, „um Kraftwerksspülungen naturverträglicher zu gestalten." In „Zeiten des Artensterbens und der Naturraumzerstörung" sei es „ein Gebot der Stunde, die energiewirtschaftliche Nutzung unserer Gewässer so schonend wie möglich umzusetzen."

Die Wehröffnung im Bezirk Reutte führte auch im Weissenbach zu einer Schlammflut.
© Roland Schweißgut

Dass dies an vielen Wasserkraftwerken in Tirol noch nicht der Fall sei, hätten die Spülungen der vergangenen Woche „dramatisch aufgezeigt." Der Fischereiverband erhofft sich nun, über einen Arbeitskreis fachliche und rechtlich-verbindliche Vorgaben für ein ökologisches Geschiebemanagement bei den Wasserkraftwerken und Wasserfassungen in Tirol zu erarbeiten. Das Schreiben mit dem Appell an den Landeshauptmann, möglichst zeitnah entsprechende Arbeitsgruppe mit dem Tiroler Fischereiverband und anderen Experten auf diesem Gebiet einberufen, soll der Landeshauptmann am Dienstag erhalten haben. (TT.com)

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