„Jetzt entscheiden Gerichte"

Streit um Transparenz bei Strompreisen: AK brachte Klage gegen Tiwag ein

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Weiterhin viel Zündstoff um die Strompreise in Tirol: Die Arbeiterkammer fixierte eine Musterklage gegen die Tiwag.

Innsbruck – Zuletzt hatte es einen heftigen Preis-Streit der AK mit mehreren heimischen Energieversorgern gegeben, darunter auch mit der landeseigenen Tiwag. Jetzt bringt die AK eine Musterklage bezüglich der Preiserhöhung der Tiwag aus dem Vorjahr ein.

Obwohl das kürzlich vorgelegte Stromgutachten der AK Tirol und ein Urteil des Handelsgerichts Wien gegen den Verbund Transparenz in der Geschäftsgebarung der Energieunternehmen einfordern, wolle man bei der Tiwag davon nichts wissen, kritisiert AK-Präsident Erwin Zangerl. Mit der Musterklage über den Verein für Konsumenteninformation (VKI) wolle man nun „Licht ins Dunkel“ bringen.

AK-Präsident Erwin Zangerl fordert mehr Transparenz.
© TT / Rudy De Moor

„Bei der Musterklage der AK Tirol gegen die Tiwag geht es um wichtige Grundsatzfragen sowie unter anderem auch um Auskunft und Informationen zu den tatsächlich zu tragenden Beschaffungskosten. Das ist das, was wir nun im Sinne der Stromkundinnen und -kunden klären werden“, so Zangerl. Auch in den neuerlich von der Tiwag verschickten Preisanpassungen sei die Transparenz nicht gegeben, so Zangerl. Davon könnten sich 300.000 betroffene Stromkundinnen und -kunden selbst überzeugen. Die Klage der AK solle jetzt letztlich auch klären, wie sich das auf die aktuelle Preiserhöhung auswirkt.

Die Preisanpassung im Juli 2022 sei im Wesentlichen mit der Entwicklung des Österreichischen Strompreisindex (ÖSPI) begründet worden. Dies, obwohl die Tiwag der größte Stromerzeuger aus Wasserkraft in Tirol ist.

📽️ Video | AK bringt Klage gegen TIWAG ein

„Es braucht die erforderliche Transparenz, wir werden uns jetzt genau ansehen, wie die Tiwag die letztjährige Preiserhöhung rechtfertigt bzw. argumentiert“, sagt Zangerl. In diesem Zusammenhang werde sie wohl auch ihre Kostenstruktur sowie ihre tatsächlichen Beschaffungskosten offenlegen müssen. Denn dies sei bis dato verweigert worden. „Es ist weiterhin nicht klar, woher der Strom kommt, wie es mit der viel zitierten heimischen erneuerbaren Energie aussieht und welche Kosten bei der Tiwag wirklich dazu führen, dass der Strompreis bereits 2022 erhöht werden musste.“ Für die notwendige Transparenz müssen jetzt die Gerichte sorgen, da die Tiwag mit ihrer „unnachgiebigen Haltung“ dazu nicht bereit gewesen sei. (TT)

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