Goldener Flügel im Parlament soll durch schwarzen ersetzt werden
Der vergoldete Bösendorfer im Parlament schlug monatlich mit 3000 Euro Miete zu Buche. Wegen der „politischen Polarisierung“ lässt Nationalratspräsident Sobotka das Klavier nun durch eine schlichtere Variante ersetzen.
Wien – Der umstrittene vergoldete Bösendorfer im Parlament soll verstummen. Statt des angemieteten Instruments will Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ein "schlichtes, schwarzes Klavier" anschaffen, hieß es am Freitag in einem Statement gegenüber der APA nach Berichten des Kurier und der Krone. Selbst in Nationalratssitzungen hatte die Opposition die Mietkosten von 3000 Euro pro Monat für den Bösendorfer kritisiert.
"Kunst und Kultur haben in Österreich einen sehr hohen Stellenwert. Leider hat die politische Polarisierung in diesem Fall viele andere positive Aspekte im neu renovierten Hohen Haus überstrahlt", nahm das Büro des Präsidenten Stellung zur Debatte um den Bösendorfer. Nachdem mehrere Optionen geprüft wurden, habe sich Sobotka dazu entschlossen, ein schwarzes Klavier anzuschaffen. "Diesbezügliche Gespräche laufen."
Das Grand Piano in der Spezialausführung "Secession" ist derzeit noch im Empfangssalon des renovierten Parlaments aufgestellt. Zuletzt war sogar ein Ankauf des vergoldeten Flügels in Betracht gezogen worden, was aber wieder verworfen wurde. Der sechsmonatige Mietvertrag mit der Firma Bösendorfer läuft im Juni aus.
Geht es nach den Blauen, bräuchte es nicht einmal ein schlichtes Klavier im Parlament. Die "ewige Verschwenderei" des Präsidenten müsse endlich ein Ende haben. Gerade in Zeiten des knappen Geldes in der Bevölkerung, der steigenden Inflation und Armutsgefährdung reiche ein Triangel für den Präsidenten, mokierte sich Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung. (APA)
3000 Euro Miete pro Monat
Sobotka lässt Ankauf des umstrittenen vergoldeten Klaviers prüfen
Rückkehr ins Parlament