Kein Tag zum Feiern: Pleiten für Tiroler Football-Teams
Weder bei den Footballern der Swarco Raiders (Heimspiel) noch bei den Telfs Patriots (auswärts) kam gestern Freude auf: Es setzte jeweils Niederlagen.
Innsbruck – Eine Übergabe an den Runningback, ein Wurf und ein Lauf – souverän startete Kevin Doyle, seines Zeichens neuer Quarterback der Swarco Raiders, im American Football Zentrum vor rund 900 Zuschauern gegen Salzburg in seinen ersten Arbeitstag. Dann riss der Faden. Am Ende bäumten sich der neue Spielmacher und seine Truppe zwar auf, der Lohn blieb bei der 23:30-(10:21)-Niederlage allerdings aus. Schlechter erging es den Telfs Patriots in der sechsten AFL-Spielwoche: Die Oberländer kassierten bei den Vikings eine 3:52-Klatsche.
Fadenriss: „Es ist wirklich schade, dass wir uns nicht belohnt haben, aber für Kevin war es das erste Spiel und das braucht nun einmal Zeit“, erklärte Raiders-Headcoach Florian Grein geknickt. „Aber man hat gesehen, was für ein guter Spieler er sein kann.“ Vor allem strahlte der US-Amerikaner Ruhe aus, bewahrte auch unter Druck die Übersicht und setzte seinen Wide-Receiver Felix Reitter (1. Halbzeit) für einen 86-Yard-Touchdown in Szene.
In Summe waren die Ducks aus Salzburg aber zu effizient: Schon die ersten beiden Angriffe endeten jeweils mit einem Touchdown. Am Beginn der zweiten Halbzeit folgte das 27:10. Erst ab dann fanden sich Doyle und Co. langsam. Martin Müller (60-Yard-Touchdown) und Stefan Schneider brachten die Innsbrucker bei sommerlichen Temperaturen noch einmal heran, mehr war aber nicht möglich.
Potenzial: „Wir sind in Summe zu spät aufgewacht, das stimmt schon“, bestätigte Trainer Grein: „Ich glaube, wir können mit jedem Team mithalten. Es fehlt nur manchmal die Abgebrühtheit.“ Mit Doyle könnte das nötige Puzzleteil gefunden worden sein. Auch Tirols Wide-Receiver-Aushängeschild Reitter sieht viel Potenzial beim gesamten Team: „Wir haben uns etwas selbst ein Bein gestellt. Wir werden alles analysieren und die spielfreie Woche nützen, um uns besser abzustimmen.“
Rückschlag: Die Meister-Ambitionen der Patriots hingegen dürften sich langsam aber sicher in Rauch auflösen. In Wien hatte man von Beginn an keine Chance. Schon zur Halbzeit lag man 3:42 zurück. Nur Ladners Fieldgoal brachte die Telfer auf die Anzeigetafel – mittlerweile war das bereits die vierte Niederlage. Am kommenden Samstag müssen die Patriots ihr Nachtragsspiel daheim (Sportzentrum, 12 Uhr) gegen Prag nachholen.