Nach Pushback-Vorwurf: EU-Kommissarin will Aufklärung in Griechenland
Videos zeigen, wie die griechische Küstenwache Flüchtlinge auf einem Floß aussetzt. Vorwürfe in diese Richtung hatte es bereits länger gegeben, die Regierung hatte diese jedoch immer zurückgewiesen.
Brüssel – Nach erneuten Vorwürfen zu illegalen Pushbacks in Griechenland hat EU-Kommissarin Ylva Johansson eine lückenlose Aufklärung gefordert. "Meine Dienststellen haben eine formelle Aufforderung an die griechischen Behörden gerichtet, diesen Vorfall vollständig und unabhängig zu untersuchen", twitterte Johansson am Montag.
Die New York Times hatte am Wochenende Videomaterial veröffentlicht, auf dem zu sehen sein soll, wie die griechische Küstenwache Asylsuchende auf einem Floß aussetzt. Die Menschen sollen anschließend von türkischen Behörden gerettet worden sein. Eigentlich muss bei Schutzsuchenden geprüft werden, ob sie einen Anspruch auf Asyl haben. Die Regierung in Athen äußerte sich bisher nicht dazu.
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Die Türkei aber auch Hilfsorganisationen und verschiedene europäische Medien werfen Griechenland immer wieder sogenannte Pushbacks vor – also das illegale Zurückdrängen von Migranten. Griechenland hatte das bisher immer abgestritten. (APA, dpa