Doskozil gewinnt Mitglieder-Befragung: Tiroler SP hofft auf Ende der Querelen
Landesparteichef Georg Dornauer gratuliert Hans Peter Doskozil, die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik befürwortet ein Duell am Parteitag zwischen Doskozil und Babler.
Innsbruck – Die SPÖ ist gedrittelt, die Basis etwas ratlos. Das trifft auf die Tiroler SPÖ ebenfalls zu. Von Parteichef Georg Donauer gab es im Vorfeld der Mitgliederbefragung keine Wahlempfehlung, daran wird er sich bis zum Parteitag am 3. Juni in Linz weiter halten. „Das Ergebnis ist angesichts der Stimmung, die wir in den letzten Wochen unter unseren Mitgliedern erlebt haben, nicht überraschend. Alle drei KandidatInnen decken wichtige Teile innerhalb unserer sozialdemokratischen Familie ab“, meinte er und gratulierte Hans Peter Doskozil zu dessen erstem Platz.
Dornauer, der seit Jahren ein gutes Verhältnis zu Burgenlands Landeshauptmann pflegt, verweist auf die endgültige Entscheidung am Parteitag. In den Bundesgremien werde man diesen nun gut vorbereiten. „Mit dem Ziel, Kräfte zu bündeln, wieder zueinander zu finden und unsere Partei für eine kommende Nationalratswahl aufzustellen“, fordert der Tiroler SPÖ-Vorsitzende.
Die Lienzer Bürgermeisterin und Landtagsvizepräsidentin Elisabeth Blanik geht am 3. Juni von einem Zweikampf zwischen Doskozil und Andreas Babler aus. „Eindeutig ist schließlich etwas anderes.“ Blanik, die eher Bablers Lager zugerechnet wird, hofft, dass sich Doskozil und der Traiskirchner Bürgermeister Richtung Parteitag auf eine gute Vorgangsweise zusammenreden. „Denn einen Lagerwahlkampf können wir nicht brauchen.“ Dass es zwei Kandidaten gibt, damit hat Blanik kein Problem. „Das ist Demokratie.“ Rendi-Wagner sei allerdings als Parteivorsitzende abgewählt worden, fügt Blanik hinzu.
Das bedauert jedenfalls die Tiroler SPÖ-Frauenvorsitzende Selma Yildirim. „Ich schätze Pamela Rendi-Wagner sehr, doch jetzt ist Einigkeit gefragt“, macht die SPÖ-Nationalrätin keinen Hehl daraus, wen sie gewählt hat.
Der Gewerkschaftsvorsitzende und Abgeordnete Philip Wohlgemuth appelliert angesichts des knappen Ergebnisses an die gemeinsame Verantwortung und die Solidarität in der Partei. „Das erwarte ich mir von allen, die Menschen im Land brauchen gerade jetzt eine starke Sozialdemokratie.“
Innsbrucks SPÖ-Chef Benjamin Plach wollte am Montag nichts sagen. Er hat offen Andreas Babler unterstützt und für ihn geworben. (pn)
Rendi-Wagner vor dem Rücktritt