Christian Senn tritt ab

Erstmals wird eine Frau die Kaufleute in Reutte führen

Der langjährige Kaufmannschaftsobmann Christian Senn.
© Helmut Mittermayr

Am Mittwochabend ging eine Ära in Reutte zu Ende. Der längstdienende Obmann der Reuttener Kaufmannschaft triat nicht mehr zu den Neuwahlen an. Als Christian Senn vor beinahe 16 Jahren zum Obmann gewählt wurden, traute ihm nicht jeder das Amt zu. Dies sollte er bald eindrucksvoll widerlegen. In den Jahren danach war ihm öfter einmal nach Aufhören zumute, einfach weil die Jahre ins Land gegangen waren. Immer wieder wurde er aber geradezu ins Amt gebettelt.

Heuer fasste sich der 49-jährige Reuttener Cafetier ein Herz und erklärte, dass es genug sei. Der Vorstand machte sich auf die Suche, Bereitschaften auszuloten – und wurde fündig. Am Mittwoch hat das erste Mal in der Geschichte der Kaufleutevereinigung eine Frau kandidiert und die Person sollte für einen Überraschungseffekt sorgen. Ihren Namen wollte Senn noch nicht verraten – die Mehrheit der 187 eingeschriebenen Mitglieder soll ruhig zur Sitzung kommen, ist er der Meinung. Mit ihm werden auch Kaufmannschaftshaudegen wie Michael Schretter und Ronald Häsele abtreten.

Unter Senn stieg die Mitgliederzahl von knapp 120 auf inzwischen 187. Das eine große Thema, das sich wie eine rote Schnur durch seine Amtszeit gezogen hätte, habe es nicht gegeben. Die Agenda wechselte alle paar Jahre: Plakatierverbot, weil leere Schaufenster unansehnlich zugepickt waren; halbe Stunde Gratisparken in Reutte eingeführt; Kaufkraftabwanderung ins Allgäu konnte gestoppt werden; dann sogar Öffnung zu den bayerischen Nachbarn, nachdem Online-Shopping als weit bedrohlicherer Mitbewerber ausgemacht wurde; Corona; zuletzt Ablehnung einer Fußgängerzone Untermarkt. (hm)

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