13-jähriges Mädchen tot

Mobbingfall an Schule mit tödlichem Ausgang erschüttert Frankreich

Ein 13-jähriges Mädchen nahm sich das Leben, nachdem es Hassbotschaften erhalten hatte. Der Fall sorgt für Entsetzen. Gegen vier Jugendliche wird ermittelt.

Lille – In Frankreich sorgt ein schwerer Fall von Mobbing in der Schule für Erschütterung, nachdem eine 13-Jährige Suizid begangen hat. Der Anwalt der Familie kündigte am Donnerstag eine Anzeige gegen den Schuldirektor, die Schulbehörde, die Polizei sowie Facebook und Instagram an – in den sozialen Netzwerken waren Hassbotschaften gegen das Mädchen geäußert worden.

"Uns wurde nicht geholfen, wir wurden fallen gelassen", sagte die Mutter der Schülerin aus einem Vorort des nordfranzösischen Lille, wie der Sender France Info berichtete. Die Familie warf den Behörden vor, den Fall nicht ernstgenommen zu haben.

"Meine Gedanken sind bei Lindsay und ihren Angehörigen, während die niederträchtigen Angriffe in den sozialen Netzwerken weitergehen", reagierte Bildungsminister Pap Ndiaye auf Twitter. "Zusätzlich zu den bereits eingeleiteten Strafverfahren habe ich die Generalinspektion mit einer Verwaltungsuntersuchung beauftragt." Mobbing habe in der Schule keinen Platz. Wie France Info berichtete, wird gegen vier Jugendliche wegen Mobbing in der Schule, das zum Suizid geführt hat, ermittelt und gegen einen Erwachsenen wegen Todesdrohungen.

Mobbing unter Jugendlichen ist auch in Frankreich ein großes Problem. Immer wieder gibt es Fälle mit tragischem Ausgang. Auch die Frau des Präsidenten, Brigitte Macron, eine ehemalige Lehrerin, engagiert sich im Kampf gegen Mobbing. (dpa)

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