Weratschnig kritisiert Dornauer: „Torpediert Lebensqualität im Außerfern“
Zams, Reutte – Man werde die Motorrad-Fahrverbote im Außerfern und am Hahntennjoch intern diskutieren, sagte LHStv. Georg Dornauer nach einem Besuch beim Verein Bikers’ Voice vergangenes Wochenende. Die Gruppe von Bikern machte bei einem Stopp in Zams auf die Problematik der seit 2020 gültigen 95-Dezibel-Verordnung für Motorradfahrer und den Tourismus aufmerksam. Sie stellte dabei auch infrage, ob das Verbot tatsächlich Beruhigung bringen würde.
Zwischen 15. April und 31. Oktober dürfen auf bestimmten Straßen nur noch Motorräder unterwegs sein, die ein Standgeräusch unter 95 Dezibel haben. Dornauer sagte danach, er könne Bedenken nachvollziehen, Versprechungen, die Verordnung zu kippen habe er aber keine gemacht.
Im Büro von Verkehrslandesrat René Zumtobel verweist man auf die Erfolge der Beschränkungen. Es gebe sehr wohl Rückgänge beim Verkehr und damit eine Beruhigung für die Anrainer, verweist man auf die Bilanz des vergangenen Jahres. Kritik an Dornauer übt der grüne Nationalrat Hermann Weratschnig. Er spricht von „viel Getöse“ von Seiten Dornauers, dieser „torpediert dabei die Lebensqualität im Außerfern. Die Motorradlärm-Verbote wirken und entlasten die Bevölkerung vor überbordendem Lärm“, betont er. „Es gibt keinen Grund, die Schutzmaßnahme aufzuheben. Notwendige Kontrollen vor allem an wunderschönen Sonnentagen müssen machbar und wirksam bleiben.“
Bikers’ Voice kritisierte vor allem, dass das Standgeräusch als Kriterium für das Verbot verwendet werde. „Den tatsächlichen Lärm in der Fahrt zu messen ist ein unverhältnismäßiger Aufwand, der in keinem guten Verhältnis zum Ziel steht, laute Motorräder aus dem Verkehr zu bringen. Das Tiroler Lärmverbot für Motorräder ist Vorbild für alle Bundesländer und hat sich bestens bewährt“, so Weratschnig. (mr)
Im Lechtal und Hahntennjoch