„Minetti Quartett“ im Haus der Musik: Dunkle, schwere Klänge hellen auf

Innsbruck – Letztes Kammerkonzert am Donnerstagabend in Innsbruck. Mit dem Minetti Quartett ist ein heimisches Streicherensemble zu Gast. Es ist ein kurzweiliger Abend. Entspannt, elegant, passend zum zunehmend sich sommerlich anfühlenden Ambiente vor und im Haus der Musik. Auf den Pulten je ein Spätwerk Mozarts und Beethovens als Rahmen, dazwischen ein moderner Einschub aus der Feder der aus Salzburg stammenden Komponistin Ángela Tröndle.

Mozarts Streichquartett F-Dur (KV 590) kommt schwungvoll herüber, präzise, spielfreudig. Die „Minettis“ im steten Blickkontakt miteinander, darauf bedacht, den Mitspielenden den Raum zur Entfaltung nicht einzuengen.

Beethovens ebenfalls in F-Dur verfasstes Streichquartett op. 135 lässt wieder einmal staunen: Experimentell anmutend schon zur Zeit seines Entstehens, bewegt sich dieses Opus auch heute noch abseits des gewohnten klassischen Duktus, fein herausgearbeitet von den vier InterpretInnen, den Violinistinnen Maria Ehmer und Anna Knopp sowie Milan Milojicic (Viola) und Leonhard Roczek (Cello).

Ángela Tröndles Streichquartett Nr. 2, im Vorjahr entstanden, ist die Entdeckung des Konzerts: Modern ja, aber gut strukturiert und ungemein spannend, vorwärts drängend, eine Art Kreislauf des Lebens? Anfänglich werden leere Saiten zum Klingen gebracht. Allmählich greifen die MusikerInnen, ganz wörtlich, ein. Dunkle, schwere Klänge klaren auf, hellen auf.

Mit dem zweiten, langsamen Satz aus Dvoráks „Amerikanischem Streichquartett“ als Zugabe beschließt das Minetti Quartett die Konzertserie würdig und mit Stil.

Am 9. Oktober startet die erfolgreiche Reihe in eine neue Saison. (mark)