Manfred Schluderbacher in der Galerie Rhomberg: Es geht rund im Roboterland
Manfred Schluderbacher lässt malen: zu sehen in der Innsbrucker Galerie Rhomberg.
Innsbruck – Manfred Schluderbacher ist ein Künstler, der sich beim Malen gern „helfen“ lässt. Allerdings nicht von Menschen, sondern von Maschinen oder dem Zufall. Wenn er etwa die Farbe auf am Boden liegenden Leinwänden rinnen lässt, um sachte zu lenken, wie sie zu rinnen hat, oder mittels Föhn die Farbe zum Zerspritzen bringt. Noch eine Stufe weiter geht der abwechselnd in Wien und Trinidad lebende 59-Jährige bei dem Zyklus, den der Rainer- und Prachensky-Schüler bei Rhomberg zeigt.
In dem es rund geht, wie schon der Titel „What goes round comes round“ erahnen lässt. „Malergehilfe“ bei diesen auf Leinwände oder Papiere gemalten Bildern war ein ganz banaler Saugroboter. An den Schluderbacher einen langen, 20 Zentimeter breiten Pinsel mit ganz feinen Haaren montiert und satt mit Farbe getränkt hat, bevor der Roboter seine Kreisbahnen zu ziehen beginnt. Die einer rational nicht nachvollziehbaren Logik folgen, die letztlich damit zu tun hat, ob es sich um auf Keilrahmen aufgezogene Leinwände oder flach am Boden liegende Papiere handelt. Denn während der Roboter hier scheinbar grenzenlos die Bildfläche kreisend durchpflügt, verbietet der Keilrahmen dem Roboter sozusagen, diesen zu überschreiten.
Das Ergebnis sind runde Formen, die sich überlagern, einmal dicht, dann wieder licht daherkommen, einmal von Farbe geschwängert, um, wenn diese ausgeht, zur feinen grafischen Struktur zu verdämmern. Als spätes „Kind“ des Informel ist Schluderbacher davon überzeugt, dass ohnehin „alles schon gemalt ist“, weshalb er sehr neugierig auf das Potenzial der KI im Zusammenhang mit der Malerei ist.
Galerie Rhomberg
Templstraße 2–4, Innsbruck; bis 14. Juni, Mo–Fr 9.30–18 Uhr