Anbau auf 35 Hektar

Spät, aber doch sind Tirols Erdbeeren reif

Johanna Pfurtscheller, Tochter von Georg Pfurtscheller, hilft bei der Erdbeerernte fleißig mit.
© Pfurtscheller

Auf 35 Hektar werden in Tirol Erdbeeren angebaut – geerntet wird wegen des kühlen Frühjahrs später als sonst.

Innsbruck – Wenn Georg Pfurtscheller aus Terfens einen Wunsch frei hätte, dann, dass das Wetter in den nächsten Wochen mitspielen möge. „Nicht zu heiß sollte es sein“, sagt der 52-Jährige, der die roten Früchte auf rund 12 Hektar anbaut. Denn die Erdbeere ist ein „Sensibelchen“, das u. a. Hitze nicht mag.

In diesen Tagen beginnt die Ernte der ersten Tiroler Erdbeeren, acht verschiedene Sorten baut Pfurtscheller an. Einen Teil davon vertreibt er über Handel und Gastronomie, einen Teil in der Direktvermarktung. Konsumenten können die Erdbeeren etwa in drei Erdbeerländern selbst pflücken, die Pfurtscheller in Pill, Hall und Buch betreibt. „Die Leute mögen das gerne, weil die Erdbeeren dann ganz frisch sind. Und für viele – vor allem mit Kindern – ist das auch ein schönes Erlebnis.“

Mit 350 Tonnen Tiroler Erdbeeren können wir den Tiroler Markt zu 100 Prozent versorgen.
Wendelin Juen (Landwirtschaftskammer)

Insgesamt werden die Früchte auf 35 Hektar in Tirol angebaut. Geschätzte Ernte: „Rund 350 Tonnen“, weiß Wendelin Juen von der Landwirtschaftskammer. Mit dieser Menge sei man im Lande eigentlich nicht mehr auf „weit gereiste“ Erdbeeren angewiesen – „damit können wir zu 100 Prozent den Tiroler Markt versorgen“, so Juen.

Bis in den Juli hinein könnten nun frische Tiroler Erdbeeren genossen werden – heuer jedoch später als sonst. „Wir sind aufgrund des nass-kalten Frühjahrs rund zehn Tage später dran“, sagt Wendelin Juen. Aufgrund der steigenden Lohn- und Verpackungskosten sei man heuer auch ein wenig teurer als im vergangenen Jahr. „In der Direktvermarktung hingegen nicht“, betont Pfurtscheller. Der Grund: „Die Leute reagieren sehr sensibel auf Preiserhöhungen und bleiben dann z. B. im Erdbeerland aus.“

Seit 32 Jahren baut Pfurtscheller übrigens bereits Erdbeeren an. Und noch immer gibt es Überraschungen, was das rote Früchtchen betrifft. Doch eine Erfahrung hat der Bauer auch gemacht: „Himbeeren sind noch um ein Vielfaches sensibler.“