Drohender Darmverschluss

Papst muss sich Darmoperation unter Vollnarkose unterziehen

Die Darmoperation nährt neue Sorgen um den Gesundheitszustand des Kirchenoberhaupts.
© APF/Solaro

Der 86-jährige Pontifex soll sich am heutigen Mittwoch einer Operation bei geöffneter Bauchdecke unterzogen werden, um einen Darmverschluss abzuwenden.

Vatikanstadt – Papst Franziskus muss sich am heutigen Mittwoch einer Darmoperation unter Vollnarkose unterziehen.

Der Pontifex ist vor seiner geplanten Operation im Gemelli-Krankenhaus von Rom angekommen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche erreichte die Klinik am späten Mittwochvormittag im weißen Kleinwagen und mit Polizeieskorte, wie auf Videoaufnahmen zu sehen war. Er fuhr durch den Haupteingang in die Klinik. Dort ist für den Nachmittag eine dringende OP im Bauchbereich mit mit Vollnarkose vorgesehen, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Von einem drohenden Darmverschluss beim 86-Jährigen war in Medien zudem die Rede.

📽️ Video | Papst Franziskus wird operiert

„Die Operation, die in den letzten Tagen von dem medizinischen Team, das dem Heiligen Vater zur Seite steht, abgestimmt wurde, wurde aufgrund einer eingeklemmten Laparozele notwendig. Der Aufenthalt in der Gesundheitseinrichtung wird mehrere Tage dauern, um den normalen postoperativen Verlauf und die vollständige funktionelle Wiederherstellung zu ermöglichen", hieß es in der Presseaussendung des Vatikans. Bei einer Laparozele handelt es sich um einen Bruch der Bauchwand (Hernie), der aufgrund einer Operationsnarbe entsteht.

Es handelt sich um die dritte Einlieferung des Papstes in die römische Poliklinik seit Juli 2021. Damals war Franziskus bereits einer Darmoperation unterzogen worden. Im März 2023 wurde er erneut in das Spital eingeliefert, als er an einer Lungenentzündung erkrankte.

Die Darmoperation nährt neue Sorgen um den Gesundheitszustand des Argentiniers, der am 13. März das zehnte Pontifikatsjubiläum gefeiert hat und seit längerem durch gesundheitliche Probleme belastet ist. Ende März musste Franziskus wegen einer Lungenentzündung klinisch behandelt werden. Damals verbrachte er drei Tage im Krankenhaus. Wegen seiner schweren Knieprobleme muss er zudem oft im Rollstuhl zu Terminen erscheinen.

In Interviews hatte Franziskus zuletzt nicht ausgeschlossen, dass er wegen Gesundheitsproblemen zurücktreten könnte. Dies könnte aus „Müdigkeit, die einen die Dinge nicht klar sehen lässt", erfolgen, sagte er kürzlich in einem Interview. Die Beeinträchtigung seines Knies bezeichnete er als „körperliche Demütigung". Er habe sich „geschämt", im Rollstuhl zu den Audienzen erscheinen zu müssen. Im Februar hatte er betont, ein Amtsverzicht stehe „derzeit nicht auf meinem Plan". (APA)

📽️ Video | ORF-Analyse: Gesundheitszustand des Papstes