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Tanzen im Gatsch: Zehntausende trotzen beim Nova Rock dem Regen

Ein bisschen Schlamm hat noch niemandem geschadet, denken sich auch diese zwei Festivalbesucher.
© FLORIAN WIESER

Das Nova Rock Festival startete mit einem Déjà-vu für viele Besucher: mit Regen. Den Fans konnte das bisschen Gastch bisher nichts anhaben, sie feiern munter weiter.

Nickelsdorf – „Sonderlich ansehnlich ist es hier nicht“, lacht Nina aus Tirol. Überall Matsch und Gatsch am Campingplatz, dazwischen unzählige Caravans und Zelte. „Gestern hat es stark geregnet und kurz gewittert“, berichtet die Tirolerin vom Nova Rock Festival aus Nickelsdorf.

Das Großevent startete am Mittwoch mit einem Déjà-vu für viele Festivalbesuchende: mit Regen. Auf den Caravan-Flächen steckten am Vormittag „die ersten Fahrzeuge bereits fest“, ließ der Veranstalter wissen. Man ging aber von einer pünktlichen Eröffnung des Geländes aus. Man rechnete mit weiteren Regenfällen im Laufe des Tages.

Aber Schlamm drüber! Das Wetter wird langsam besser und „jeder ist gut drauf und mit Gummistiefeln und Regenponcho gut auf das Festival eingestellt“, so Tirolerin Nina. Die Stimmung ist gut. Gerockt wird auch im Regen. Ein paar Feierwütige hätten sogar Liegestütz im Schlamm gemacht, um sich aufzuwärmen und sich die Zeit zu vertreiben, erzählt Nina, die sich das Event mit ein paar Freunden nicht entgehen lassen will und im Zelt übernachtet.

📸 Bildergalerie | Nova Rock, Anreise und Tag 1

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Die 23-Jährige ist eine der rund 200.000 Fans – darunter auch viele Tiroler –, die ins Burgenland gondeln, um beim größten heimischen Rock-Event dabei zu sein. Aus den starken Regenfällen im Vorjahr haben die Veranstalter offenbar gelernt. Um eine Situation wie damals, als das Fest am ersten Tag laut Veranstalter Ewald Tatar knapp vor dem Abbruch stand, zu verhindern, wurden Rasenflächen erneuert, Drainagen bearbeitet und auch das Wegenetz neu instand gesetzt. Insgesamt investierte man rund 300.000 Euro.

Anreise verlief reibungslos

Die Anreise zum Festivalgelände lief am Mittwoch trotz des Regens ohne gröbere Probleme ab, hieß es von Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See und Polizei. Die Wege seien zwar gatschig, die Besucher aber gut darauf eingestellt, sagte Bezirkshauptfrau Ulrike Zschech. Die Regenfälle seien in Nickelsdorf zum Glück nicht ganz so heftig ausgefallen wie in anderen Gemeinden in der Region, dennoch wünsche man sich natürlich die Sonne herbei. Das aufgrund des verregneten Vorjahrs angepasste Verkehrskonzept für An- und Abreise dürfte sich nun bewähren. Vor allem bei der Abreise erwarte man sich dadurch Vorteile, so Zschech.

Am Nachmittag hieß es vom ÖAMTC, ein Großteil der Besucher dürfte bereits am Festivalgelände sein. „Mittlerweile trudeln immer wieder Leute ein“, der Andrang sei bei Platzregen und immer schlammigeren Zufahrtswegen aber nicht mehr besonders groß, betonte eine Sprecherin. Stau gebe es keinen. Auch bei den Pannen habe es bisher keine dramatischen Vorkommnisse gegeben.

Vom Regen betroffen war am Vormittag der öffentliche Verkehr Richtung Nickelsdorf. Zwischen dem niederösterreichischen Bruck an der Leitha und Neusiedl mussten die Anreisenden wegen Unwetterschäden vom Zug auf einen Schienenersatzverkehr ausweichen.

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Das größte heimische Rockevent lockt bis Samstag täglich wieder mehr als 50.000 Fans ins Burgenland. Als Headliner sind die Maskenmetaller Slipknot ebenso angesagt wie die heimischen Art-Pop-Kapazunder Bilderbuch, der britische Electroact The Prodigy sowie die deutsche Punkinstitution Die Ärzte. Musikalisch gibt es mit Tenacious D auch spaßige Unterhaltung, während Casper und Marteria eher Hip-Hop-Heads bedienen. Als besonderes Highlight wurde ein Falco-Tribute für den Abschlussabend angesetzt.

Nova Rock bis 2026 vertraglich fixiert

Das 17. Nova Rock wird nicht das letzte in Nickelsdorf sein: Bis 2026 ist das Festival dort vertraglich fixiert, aber wie Intendant Ewald Tatar in einem Interview im Voraus betont hatte, sei eine Fortführung darüber hinaus „angedacht“. Schließlich wurde heuer kräftig in die Infrastruktur investiert.

Mit dem heurigen Line-Up zeigte sich Tatar „sehr zufrieden“. Der Burgenländer betonte, „dass es zum Teil schwierig war, das Line-Up zusammenzubekommen, weil nicht so viele Bands auf Tour sind wie noch 2019. Aber das wird sich ändern, das merke ich schon für 2024.“ Die Post-Corona-Folgen sollten also bald der Vergangenheit angehören.

Dass nicht nur „harte“ Acts vertreten sind, wird in Foren unterschiedlich kommentiert. Dazu Tatar: „Das Nova Rock hat ab 2015 eine Richtungsänderung eingeschlagen und wird in diese Richtung weitergehen.“ Das sei die richtige Entscheidung gewesen: "Die Besucherzahlen waren am niedrigsten, als das Festival nur mehr richtig hart unterwegs war. Seit dem hatten wir zuletzt Besucherzahlen zwischen 200.000 und 220.000. Ich sehe das als Bestätigung. Das heißt nicht, dass es 2024 nicht vielleicht wieder härter wird. Natürlich polarisiert das Line-Up manchmal, aber Diskutieren ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes„, so der Intendant. (APA, nic)

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