Österreicher sparen bei der Altersvorsorge
Eine aktuelle Studie zeigt bei den Österreichern einen Hang zu Bargeld und kurzfristigen Geldanlagen.
Wien – Die hohe Inflation setzt die Österreicher unter Druck, jeder Vierte überzieht regelmäßig sein Konto. Und wenn die Österreicher 100 Euro pro Monat sparen müssten, würden sie am ehesten bei Kleidung und Schuhen (61 %) die Ausgaben kürzen. Dahinter folgen Urlaub (53 %) sowie Sport und Kultur (51 %). Das sind die Kernergebnisse des heurigen TeamBank-Liquiditätsbarometers, für das das Marktforschungsunternehmen YouGov 1478 Bürger digital befragt hat.
Die Menschen in Österreich würden eher auf konservative Finanzprodukte setzen: Praktisch alle führen ein Girokonto, ebenfalls weit verbreitet sind Sparbuch/Sparkonto (42 %) und Bausparvertrag (26 %). 27 % sparen, indem sie zu Hause Bargeld aufbewahren, so die TeamBank in ihrer Aussendung. Auffallend: Ausgerechnet die so genannten „Digital Natives“ würden auf Bargeld setzen: 38 % der 18- bis 29-Jährigen verwahren trotz mobiler und digitaler Angebote Scheine und Münzen daheim. Mit einer privaten Rentenversicherung könnten nur 20 % aller Befragten aufwarten – und würden hier im Notfall auch sparen. Dies gelte aber auch quer durch alle Altersgruppen. Die Studie zeigt, insgesamt 23 % würden den Rotstift bei ihren Geldanlagen und Altersvorsorgeprodukten ansetzen. Vor allem in Niederösterreich (26 %) und der Steiermark (25 %) herrsche dazu große Bereitschaft. Deutlich seltener (18 %) würden die Menschen hingegen beim Handy sparen – die Bereitwilligkeit habe hier seit letztem Jahr sogar nochmals abgenommen (minus drei Prozentpunkte). „Steigende Preise für Lebensmittel, Mieten und viele andere Dinge setzen immer mehr Haushalte unter Druck. Dennoch ist die Beendigung oder Reduzierung der privaten Anlagen nur auf den ersten Blick eine Möglichkeit, Geld zu sparen“, warnt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. Wer im Alter optimal abgesichert sein möchte, komme an einer zusätzlichen privaten Vorsorge nicht vorbei.
Die häufigsten mittel- bzw. langfristigen Geldanlagen der Österreicher sind Bausparverträge (26 %) und Lebensversicherungen (17 %). Insgesamt besitzen 58 % mittel- bzw. langfristige Geldanlagen – bei denjenigen mit gutem Finanzwissen sind es 73 %. Die selbsternannten Finanzprofis würden auch überdurchschnittlich oft in Aktienfonds investieren – 21 % haben solche und damit neun Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt. Ebenso setzten sie vermehrt auf Kryptowährungen (15 %) und Einzelaktien (13 %). Der Durchschnitt liegt bei 8 % bzw. 6 %. In Aktienfonds und Wertpapiersparpläne investieren nur je 12 % aller Befragten. Bei den Finanzexperten sind es hingegen 20 %. Eine private Rentenversicherung besitzt nur jeder Fünfte – vorwiegend als betriebliche Altersvorsorge.
Die TeamBank ist ein Unternehmen der deutschen genossenschaftlichen DZ BANK Gruppe und seit dem Jahr 2008 auf dem österreichischen Markt aktiv. Das TeamBank-Liquiditätsbarometer ist eine seit 2016 jährlich durchgeführte bevölkerungsrepräsentative Befragung. (hu)