Britischer Geheimdienst: Ukraine macht Fortschritte in umkämpften Landesteilen
Odessa – Inmitten von Spekulationen über den möglichen Beginn der lang erwarteten ukrainischen Großoffensive geht Großbritannien in einigen Gebieten von militärischen Fortschritten der Streitkräfte des angegriffenen Landes aus. In den vergangenen 48 Stunden habe es wichtige ukrainische Militäroperationen im Osten und Süden des Landes gegeben, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag mit.
Während in einigen Gegenden gute Fortschritte erzielt und die erste russische Verteidigungslinie durchbrochen worden seien, gehe es für die Ukrainer anderswo langsamer voran. Auf russischer Seite hätte es wohl einige glaubwürdige Verteidigungseinsätze gegeben. Andere Einheiten hingegen hätten sich in einiger Unordnung zurückgezogen. Dabei häuften sich Berichte über Opfer unter den russischen Truppen beim Rückzug durch eigene Minenfelder. Genauere Angaben zu den Gebieten wurden nicht gemacht.
Drei Tote bei Drohnenangriff auf Odessa
Außerdem berichteten die Briten in ihrem täglichen Geheimdienst-Update davon, dass die russische Luftwaffe über der Südukraine ungewöhnlich aktiv gewesen sei. Bei einem russischen Luftangriff auf die Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa wurden nach ukrainischen Angaben drei Zivilisten getötet. Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien in der Nacht auf Samstag auf einen Wohnblock gestürzt und hätten einen Brand ausgelöst, teilt das ukrainische Militär mit. Den Rettungskräften zufolge wurden 27 Menschen verletzt, darunter drei Kinder.
Das Feuer sei rasch gelöscht worden. Die ukrainische Luftwaffe teilte später mit, dass Russland insgesamt 35 Drohnen und acht Raketen auf Ziele in der Ukraine gelenkt habe. 20 Drohnen des iranischen Typs Shahed und zwei ballistische Raketen seien abgeschossen worden. Die russischen Angriffe richteten sich demnach neben Odessa auch gegen Ziele in der Region Poltawa und in Charkiw. Dabei sei es zu „einigen Schäden an Infrastruktur und Ausrüstung" auf dem Militärflugplatz Myrhorod gekommen, teilte Regionalgouverneur Dmytro Lunin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.
Mehr als 15 Monate nach Beginn des von ihm angeordneten Angriffskriegs hatte der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag gesagt, die seit längerem erwartete ukrainische Gegenoffensive habe vor einigen Tagen begonnen. Zuvor hatten bereits einige internationale Medien unter Berufung auf ukrainische Militärvertreter vermutet, dass die Aktion zur Befreiung von Russland besetzter Gebiete seit einigen Tagen laufe. (APA/Reuters/dpa)
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