NEOS sehen Reform der Tourismusabgabe kritisch
Innsbruck – „Seit fünf Jahren kritisieren wir, was Gerber immer als vorbildlich bezeichnet hat. Erst jetzt, wo Gerichtsurteile die Tourismusabgabe kippen, lenkt die ÖVP ein.“ NEOS-Klubobmann und Landeschef Dominik Oberhofer wundert sich einmal mehr über Tourismuslandesrat Mario Gerber (VP).
Wie berichtet, hat Gerber via TT den Start eines Reformprozesses für die seit Jahren in Diskussion stehende unternehmerische Pflichtabgabe angekündigt. Insbesondere will er antiquierte Bestimmungen überdacht wissen, so zum Beispiel die Beitragsgruppen-Verordnung. Diese klassifiziert die Beitragshöhe diverser Berufsgruppen in unterschiedlichen Tourismusregionen. Zudem kündigt Gerber an, dass die Hotellerie künftig jeweils die Maximalsätze zu zahlen haben werde, weil sie – logischerweise – zu denjenigen Branchen zähle, welche am meisten vom Tourismus profitierten.
Oberhofer interpretiert dies erwartungsgemäß anders: „Damit kündigt Gerber recht direkt neue Steuer- und Abgabenerhöhungen für die Tourismusbetriebe an.“ Und dies spüle letztlich wiederum nur der Landesregierung Geld in die Kassen: „Im Gegensatz zu Ländern wie Niederösterreich oder Wien bezahlt die Tiroler Landesregierung keinen einzigen Cent für die Tourismuswerbung im Land – sie kassiert nur die Abgaben.“
Die NEOS hatten immer wieder die komplette Abschaffung der Tourismusabgabe in Tirol gefordert. Gerber sieht trotz Reformbedarf das Grundsystem für essentiell notwendig für das wirtschaftliche Überleben von zahlreichen Tourismusverbänden, aber auch der Tirol Werbung an.