Fiel ins Koma: Kind (12) in NÖ von Mutter in Hundebox gesperrt und gequält
Eine 32-Jährige soll ihren Sohn im Waldviertel in eine Hundebox eingesperrt und hungern lassen haben, bis er in ein lebensbedrohliches Koma fiel. Sie sitzt nun wegen versuchten Mordes in U-Haft.
Wien, Krems – Die einzig gute Nachricht: Dem betroffenen Buben geht es nach Auskunft der Polizei wieder besser. Vor einem halben Jahr war der Zwölfjährige in akut lebensbedrohlichem Zustand ins Spital gebracht worden. Seine Mutter (32) steht unter Verdacht, ihn im vergangenen Herbst so lange gequält zu haben, bis er ins Koma fiel. Die Frau ist in Untersuchungshaft, wegen des Vorwurfs des Quälens oder Vernachlässigens unmündiger oder wehrloser Personen sowie wegen mutmaßlicher Freiheitsentziehung.
Der Fall wurde erst am Montag bekannt. Die Frau hatte die Untersuchungshaft mit einer Grundrechtsbeschwerde bis zum Obersten Gerichtshof (OGH) bekämpft – ohne Erfolg. Aus der Entscheidung des OGH vom Mai lässt sich ablesen, was die Justiz ihr vorwirft. Sie stehe unter Verdacht, ihrem Sohn von Anfang September bis 22. November des Vorjahres körperliche und seelische Qualen zugefügt zu haben, sie habe ihn geschlagen, verletzt, gedemütigt und in eine Hundebox gesperrt.
Die Frau soll ihren Sohn zudem mehrfach mit kaltem Wasser übergossen und über Stunden bei Minusgraden die Fenster der Wohnung geöffnet haben. Eine Sozialarbeiterin verständigte schließlich am 23. November die Rettung, das Spital die Polizei. Der Bub war schwerst unterkühlt und ins Koma gefallen.
Im Ermittlungsverfahren gegen die Frau sind noch Gutachten ausständig, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Krems mit. In der OGH-Entscheidung wird eine „gravierende psychische Störung“ der Frau in Verbindung mit einer „offensichtlich vorliegenden sadistischen Persönlichkeit“ vermutet. Die Entscheidung über eine Anklage wird Ende des Sommers erwartet. (APA, TT)