Sprung auf der Karriereleiter? Andreas Bablers Favoritinnen
Julia Herr und Eva-Maria Holzleitner könnten in der SPÖ wichtige Rollen bekommen.
Wien – „Ein vernünftiges Paket, das die Parteirealitäten einer starken und geeinten Sozialdemokratie abbildet“: So beschrieb der neue SPÖ-Chef Andreas Babler im Interview mit der Tiroler Tageszeitung seine Überlegungen für die Neubesetzung wichtiger Jobs seiner Partei. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bundesgeschäftsführung und der Klub im Nationalrat. Babler selbst beteiligte sich an öffentlichen Personalspekulationen dafür nicht. Er will seine Entscheidungen als Erstes heute den Parteigremien präsentieren. Beste Chancen für einen Sprung auf der Karriereleiter dürften mit Julia Herr und Eva-Maria Holzleitner zwei Frauen haben.
Julia Herr (30) ist Umweltsprecherin der SPÖ und war eine der Angreiferinnen der Partei im ÖVP-Korruptionsuntersuchungsausschuss. Die gebürtige Burgenländerin hat 2014 als neue Vorsitzende der Sozialistischen Jugend (SJ) die politische Bühne betreten. Seit damals macht sie immer wieder die Glaubwürdigkeit der SPÖ zum Thema, zuletzt bei ihrem offenen Eintreten für die Wahl Bablers an die Spitze der Partei.
Herrs Bilanz über die Amtszeit der abgetretenen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner fällt bitter aus: „Die Emotion hat gefehlt in den letzten Jahren. Sie ist gemeinsam mit der Glaubwürdigkeit verschwunden.“
Eva-Maria Holzleitner (30) hat bei der Mitgliederbefragung Rendi-Wagner unterstützt. Wem sie am Parteitag in Linz die Stimme gegeben hat, sagte sie nicht öffentlich. Holzleitner kommt aus der Stadt Wels im oberösterreichischen Zentralraum. Ihre politische Heimat war die zweite Jugendorganisation der SPÖ, die Junge Generation (JG). Seit 2017 ist sie im Nationalrat.
Holzleitner hat persönliche Erfahrungen mit einer Kampfabstimmung, so wie der neue Parteichef: Bei ihrer Kür zur Bundesfrauenvorsitzenden setzte sie sich erst im zweiten Wahlgang gegen die Wiener Gemeinderätin Mireille Ngosso durch.