Tod von Fünfjährigem: Italien will gegen gefährliche Online-Challenges vorgehen
Nach dem tödlichen Verkehrsunfall wegen einer Online-Challenge, bei dem Nahe Rom ein fünjähriger Bub ums Leben kam, wollen die Behörden die Strafen verschärfen.
Rom – Italien will gegen gefährliche Online-Challenges in den sozialen Medien vorgehen. Die italienische Parteien fordern schwere Strafen für die Anstiftung zu Challenges. Die Zentrumspartei Azione will dem Parlament zudem einen Gesetzentwurf vorlegen, um soziale Medien für Kinder unter 13 Jahren zu verbieten. Teenager zwischen 13 und 15 Jahren sollen nur mit Zustimmung der Eltern Zugang zu Social-Media erhalten, sagte Parteichef Carlo Calenda.
Als Grundlage dient ein Gesetz, das bereits in Frankreich verabschiedet wurde. Soziale Netzwerke sollen ein System zur Überprüfung der Identität der User einführen, forderte Calenda. Ziel sei es, Minderjährige zu schützen. In Italien liegt das Mindestalter für den Zugang bei 14 Jahren. Social-Media erlauben jedoch auch User ab 13 Jahren, wenn sie die Zustimmung der Eltern haben. De facto wird jedoch das wahre Alter in Italien nicht kontrolliert.
Youtube-Challenge kostete Kind das Leben
Ein tödlicher Verkehrsunfall mit einer Gruppe junger Youtuber hat in Italien zuletzt für Aufsehen und Empörung gesorgt. Bei einem Zusammenstoß am vergangenen Mittwoch etwas außerhalb von Rom kam ein fünf Jahre alter Bub ums Leben. Seine dreijährige Schwester und die Mutter wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht. Der Kleinwagen der Familie war in einem Wohngebiet mit einem Luxus-Geländewagen kollidiert. Das Kindergartenkind starb nach der Einlieferung ins Krankenhaus.
Der SUV eines italienischen Sportwagenherstellers wurde nach bisherigen Erkenntnissen geliehen, um während der Fahrt Youtube-Videos zu drehen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Fahrer wegen des Straftatbestands der Tötung im Straßenverkehr. Die Youtuber werden verdächtigt, wegen einer sogenannten Challenge, die gefilmt wurde, rücksichtslos und zu schnell gefahren zu sein. Auf der Straße seien keine Bremsspuren zu sehen gewesen, teilten die Ermittler mit. Die Polizei beschlagnahmte die Mobiltelefone der Insassen des SUV, durch die die Gruppe möglicherweise abgelenkt war. (APA)
Ermittlungen gegen 20-Jährigen