Kampagne für Prävention

Bikeunfälle haben sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht

Immer mehr Menschen treibt es mit dem Mountainbike in die Berge. Die Unfälle haben sich in zehn Jahren verdreifacht.
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Die Zahl der Mountainbike-Unfälle steigt rapide an. Das ÖKAS setzt in einer neuen Bikekampagne auf Prävention.

Innsbruck – Die Trendsportart Mountainbike ist nicht zuletzt dank E-Bikes breitenwirksamer geworden. Das spiegelt sich auch in den Unfallzahlen wider, die in den letzten zehn Jahren um das Dreifache angestiegen sind. Um der Entwicklung gegenzusteuern, hat das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) in Zusammenarbeit mit dem Bayrischen Kuratorium für Alpine Sicherheit und weiteren Partnern ein von der EU finanziertes Interreg-Projekt gestartet. „Prävention ist besser als alpine Rettung“, ein Motto, das allgemein am Berg gelte, werde auch der Bikekampagne vorangestellt, so ÖKAS-Geschäftsführer Matthias Knaus bei einer Pressekonferenz am Montag.

Von Juni bis September sollen Posts in den Sozialen Medien das Bewusstsein für die Gefahren der Trendsportart schärfen. Die Posts, die wie das ÖKAS hofft, auch entsprechend häufig geteilt werden, leiten auf die Website alpinesicherheit.at/bike/ weiter. Hier finden sich aktuelle Statistiken. Wobei die Zahlen hierzulande noch dramatischer ausfallen: Denn in Tirol haben sich die Unfallzahlen vervierfacht.

Wurden von 1.11.2012 bis 31.10.2013 noch 85 Verletzte gezählt, ist die Zahl 2021/2022 im gleichen Zeitraum auf 423 angestiegen, fünf Menschen starben an ihren Verletzungen. Die meisten der Unfälle passierten mit 60 Prozent am Forstweg, gefolgt von Bikeparks mit 13 Prozent.

Die Ursachen laut ÖKAS: Selbstüberschätzung oder zu hohe Belastung. Denn ab 45 Jahren sei es angeraten, eine Leistungsdiagnostik durchführen zu lassen. Von sechs Herz-Kreislauf-Störungen am Bike endeten fünf tödlich. Stürze forderten bei insgesamt 691 Unfällen sechs Menschenleben. Weitere Risikofaktoren seien mangelnde Fahrtechnik und unzureichende Tourenplanung. (TT)

Zahlen und Fakten

Der Anteil der Toten bei Bergauffahrten ist mit 38 Prozent sehr hoch. Herz-Kreislauf-Störungen sind die Ursache.

Bei den Stürzen dominieren Verletzungen im Schulterbereich (22 %), gefolgt von Kopfverletzungen (13 Prozent).

Zwischen 1.11.2021 und 31.10.2022 starben 12 Menschen beim Mountainbiken. Zehn der Toten waren Österreicher.

Zwischen 1.11. 2021 und 31.10.2022 verletzten sich 303 Männer (fünf Tote) und 120 Frauen (keine Tote) in Tirol.