Wieder geöffnet

Technischer Defekt wohl Ursache für Brand in Europa-Park in Rust

Die Rauchsäule war weithin zu sehen.
© IMAGO/xcitepress

Der Brand im Europa-Park liegt noch keinen ganzen Tag zurück. Das Familienunternehmen hat am Dienstag aber regulär und mit nur wenigen Einschränkungen geöffnet. Auch zur Brandursache gibt es schon erste Erkenntnisse.

Rust – Das Feuer im Europa-Park in Rust ist nach Angaben der Polizei sehr wahrscheinlich durch einen technischen Defekt verursacht worden. Gesicherte Einschätzungen hierzu dürften jedoch einige Wochen an Arbeit in Anspruch nehmen, teilten die Ermittler am Dienstag mit. Der Brand war am Montagnachmittag in einem Technikraum der Attraktion „Yomi-Zauberwelt der Diamanten" ausgebrochen. Zwei Feuerwehrleute waren leicht verletzt worden.

Dienstagfrüh öffnete der Freizeitpark in Rust seine Tore wieder wie gewohnt für Besucher. Es würden alle Angebote wie etwa die Wasserattraktion „Rulantica" und die Hotels regulär angeboten, teilte eine Sprecherin des Parks mit. Nur die Bereiche um den Brandort seien nicht zugänglich.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften hatte das Feuer am Montagnachmittag unter Kontrolle gebracht. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs waren ungefähr 25.000 Menschen im Europa-Park. Zwei Parkbesucher mussten durch Helfer des Rettungsdienstes versorgt werden. Ihnen dürfte laut Polizei jedoch weniger der Brand selbst, sondern eher die heißen Temperaturen zu schaffen gemacht haben.

„Die Sicherheitsmechanismen – wie Brandmelder und Alarmpläne – haben nach derzeitigem Stand reibungslos funktioniert“, teilte die Polizei weiter mit. Die Besucherinnen und Besucher seien direkt angesprochen und aufgefordert worden, den Park zu verlassen.

Augenzeugen zufolge lief das ruhig und ohne Panik ab. Mitarbeitende hätten die Menschen gezielt zum Ausgang geschickt, sagte Moritz Panter der Deutschen Presse-Agentur. „Meiner Meinung nach haben die echt voll gut reagiert.“ Man habe gemerkt, dass die meisten nervös waren, sie hätten aber alles voll im Griff gehabt. Insbesondere der betroffene Bereich sei sehr schnell abgesperrt gewesen. „Manche Leute haben schon Angst gekriegt“, sagte seine Begleiterin Nadine Leuthner. Angesichts der Besuchermassen seien das aber Einzelfälle gewesen.

Der Park sei schnell und geordnet geräumt worden, hieß es von dem Familienunternehmen. Die Übernachtungsgäste konnten demnach zeitnah in die Hotels zurückkehren. Über die Höhe des Schadens machte dar Europa-Park bisher keine Angaben.

Der Europa-Park ist Deutschlands größter Freizeitpark. Im vergangenen Jahr waren mehr als sechs Millionen Menschen in die Anlage mit Achterbahnen und anderen Attraktionen im Ortenaukreis nahe der deutsch-französischen Grenze gekommen - das war ein Rekord.

Großbrand vor fünf Jahren

Am 26. Mai 2018 hatte es dort schon einmal einen Großbrand gegeben: Die Themenbereiche Skandinavien und Holland waren größtenteils den Flammen zum Opfer gefallen. Zerstört wurden Restaurants, Geschäfte und das Fahrgeschäft „Piraten in Batavia“. Das Feuer war laut Staatsanwaltschaft durch einen technischen Defekt entstanden und hatte Millionenschäden verursacht.

Dabei wurden sieben Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr leicht verletzt. Rund 500 Frauen und Männer waren an dem Einsatz beteiligt. An dem Tag waren rund 25 000 Besucher in dem Freizeitpark. Mehr als zwei Jahre später wurde „Piraten in Batavia“ wiedereröffnet.

Erst Anfang dieses Monats hatte es im Freizeitpark Karls Erlebnis-Dorf nahe Berlin gebrannt. Mehrere Gebäude auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern im brandenburgischen Elstal standen in Flammen, zehn Menschen wurden verletzt, laut Feuerwehr entstand ein Sachschaden im „sechsstelligen Bereich“. Der Betrieb des Freizeitparks wurde nach einigen Tagen wieder aufgenommen. (dpa)