Recherchenetzwerk enthüllt

Verschleierter Kauf: Putins Tochter soll Oligarchenvilla in Kitzbühel genutzt haben

Der Putin-Vertraute Arkadi Rotenberg soll das Anwesen in Kitzbühel über verschleierte Firmenkonstrukte erworben haben.
© Falk, AFP / Montage: TT

Eine Villa für mehr als 10 Mio. Euro in Kitzbühel wurde bereits 2013 von der Briefkastenfirma Wayblue gekauft. Wie ein internationales Recherchenetzwerk nun herausfand, steckt dahinter Arkadi Rotenberg. Das Vermögen des Jugendfreunds von Russlands Präsident Putin müsste längst eingefroren sein, doch ihm gelang es offenbar, die Behörden zu täuschen.

Kitzbühel – Arkadi Rotenberg gilt als Jugendfreund und enger Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin. Wie der Standard am Dienstag berichtete, soll der Oligarch über verschleierte Wege und eine zypriotische Briefkastenfirma um mehr als 10 Mio. Euro eine Villa in Kitzbühel erworben haben. Das habe eine gemeinsame Recherche mit dem Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP), dem russischen Exilmedium Istories und weiterer Partnermedien wie dem Spiegel ergeben.

Rotenberg ist laut Standard bereits seit 2014 von der EU sanktioniert. Sämtliches Vermögen des Oligarchen sollte in der EU längst eingefroren sein. Ihm sei es jedoch offenbar gelungen, seinen Besitz zu verschleiern und die Behörden jahrelang zu täuschen. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) versuche demnach schon seit April 2022, die wahre Eigentümerschaft der Immobilie herauszufinden. Laut der Stadt Kitzbühel sei an der Adresse niemand gemeldet, Bürgermeister Winkler zufolge sei über die Eigentümer von Wayblue nichts bekannt.

Der Verkauf der Villa soll bereits 2013 vollzogen worden sein, damals habe eine österreichische Immobilienfirma das Anwesen an das Unternehmen Wayblue Investments Limited mit Sitz im zypriotischen Nikosia verkauft. Laut dem Recherchenetzwerk liege dem Kaufprozess ein System von Firmenkonstruktionen, Stohleuten und Mittelsmännern innerhalb der EU zugrunde, wodurch die Behörden mutmaßlich getäuscht wurden.

Putins Tochter laut Nachbarn regelmäßig in der Villa

Wie der Standard weiter berichtet, soll Wladimir Putins älteste Tochter Maria Woronzowa um das Jahr 2015 herum regelmäßig Zeit in der Kitzbüheler Villa verbracht haben. Mehrere Nachbarn hätten sie immer wieder gemeinsam mit ihrem damaligen Mann und ihrem Sohn gesehen. Dies stärke den Verdacht, dass Rotenberg den Kauf der Villa womöglich finanziert habe, um Putin einen Gefallen zu tun. Rotenberg wurde vor allem durch milliardenschwere Geschäfte mit dem russischen Staat reich – unter anderem wurde er mit der Errichtung der Brücke auf die Krim betraut. Sein Vermögen wird auf mehr als drei Milliarden Euro geschätzt. (TT.com)

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