Im Privatjet zum Fischen nach Alaska: Noch ein US-Höchstrichter mit Luxusreise
Zwei konservative Aushängeschilder verschwiegen teure Geschenke von Parteispendern der Republikaner.
Washington – Samuel Alito zählt wegen seiner ultrakonservativen Ansichten zu den umstrittensten Richtern am amerikanischen Supreme Court. Jetzt enthüllte Politico: Er ließ sich von rechten Geldgebern beschenken und könnte damit gegen ethische Prinzipien verstoßen haben.
Dem Bericht zufolge ließ sich Alito 2008 per Privatjet zum Fischen nach Alaska fliegen. Der Jet gehörte dem Milliardär Paul Singer, einem Großspender der Republikaner. Die vornehme Lodge, in der Alito kostenlos nächtigte und angeblich Wein für mehr als 1000 Dollar die Flasche trank, gehörte damals Robin Arkley, einem weiteren Großspender der Republikaner.
Alito hat die Geschenke damals nicht deklariert. Und er erklärte sich auch nicht für befangen, als Singers Hedgefonds später Fälle vor dem Höchstgericht ausfocht.
Organisiert wurde der teure Angel-Ausflug laut Politico von Leonard Leo, dem langjährigen Chef der Federalist Society. Der konservative Juristenclub fungiert als Personalreserve für republikanische Präsidenten, wenn sie Richter nominieren. Die aktuellen konservativen Höchstrichter sind alle dabei.
Alito wies in einem Beitrag für das Wall Street Journal den Vorwurf eines unangemessenen Verhaltens zurück. Doch sein Fall spült Wasser auf die Mühlen der Demokraten, die für Höchstrichter strengere Offenlegungs- und Befangenheitsregeln fordern.
Den Anlass für die Debatte lieferte Alitos ebenfalls ultrakonservativer Kollege Clarence Thomas. Im April enthüllte Politico, dass Thomas sich von dem Milliardär Harlan Crow mehrfach auf Luxusreisen einladen hatte lassen. Auch Thomas hatte das nicht deklariert. Und Crow, der Millionen für die Republikaner und konservative Anliegen gespendet hat, will nur einem „lieben Freund“ eine Freude gemacht haben. (floo)