Bis 31. Oktober

Bedürfnis nach Gänsehaut? Schaurig schöne Schau im Schloss Ambras

Vanitaskopf aus Elfenbein, 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
© KHM-Museumsverband

Drachen, Schlangen, Einhörner und rätselhafte Mischwesen bevölkern diesen Sommer Schloss Ambras.

Innsbruck – „Angstlust“ nennen die Psychologen das dem menschlichen Wesen offensichtlich immanente Faible für alles schaurig Schöne. Ein Bedürfnis nach Gänsehaut, das die heurige Ambraser Sonderausstellung aufs Feinste erfüllt. Hat diese Lust am Abgründigen doch schon Ferdinand II., den ehemaligen Ambraser Schlossherrn, angetrieben, seine Kunst- und Wunderkammern mit den exquisitesten Objekten der abgründigen Art aus aller Welt zu füllen.

Aus diesen, ergänzt durch wenige wichtige Leihgaben u. a. aus der Moravska Galerie Brünn und dem Tiroler Volkskunstmuseum, eine Ausstellung zu bestücken, bedeutete für Ambras-Direktorin und Kuratorin Veronika Sandbichler die Qual der Wahl. Um die Schau als Parcours zu inszenieren, der von Drachen, Tod und Teufeln sowie fantastischen Mischwesen wie Sphingen und Einhörnern „bevölkert“ ist. Wobei, um das sinnliche Erlebnis zu steigern, der Raum, in dem es etwa um das Drachentöten geht, ganz in Rot getaucht ist, während man beim Anblick der Medusenhäupter die diese umzingelnden Schlangen regelrecht zischen zu hören glaubt.

Ausstellung

Schloss Ambras. Schlossstraße 29, Innsbruck; bis 31. Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr.

Highlight der Schau ist neben einem von Peter Paul Rubens delikat gemalten „Haupt der Medusa“ (1617/19) und dem einzigen authentischen Gemälde von Dracula aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sicher das von Hans Leinberger aus einem Stück Birnenholz geschnitzte „Tödlein“, dem ein eigener Raum gewidmet ist. Um, elektronisch animiert, regelrecht verlebendigt zu werden. Das älteste Stück der Schau ist eine fast 2500 Jahre alte winzige Sphinx aus purem Gold, die jüngsten sind zwei Figuren der Ambraser Matschgerer.

„Schaurig schön“ ist trotz ihrer Drastik eine Schau für die ganze Familie. Stempel, die man sich beim Eingang auf den Handrücken drücken kann, sollen als Talisman garantiert alles Böse abwehren.

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