Temporäres Fahrverbot: In der Reuttener Schulstraße hagelt es Strafen
Piktogramme werden in den Asphalt eingelassen, um auf das temporäre Fahrverbot aufmerksam zu machen.
Reutte – Mitte Mai hatte die Gemeinde Reutte das Projekt „Schulstraße“ gestartet. Seither erlebt es Akzeptanz wie Missachtung. In der gleichnamigen Schulstraße gilt in der Früh und zu Mittag im Bereich der Volksschule Reutte ein Fahrverbot. Damit sollen die Elterntaxis und das dadurch ausgelöste täglich Verkehrschaos vor der Schule unterbunden werden. Anfangs wurden die Zufahrten zu Schule von der Gemeinde von beiden Seiten mit Scherengittern gesperrt. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase glaubte man darauf verzichten zu können. Weit gefehlt. Jetzt sind die Gitter wieder da. Denn das temporäre Fahrverbot wurde von vielen missachtet, wie Bürgermeister Günter Salchner in der Gemeinderatssitzung Donnerstagabend erklärte. „An einem einzigen Tag hat es bis zu 50 Strafen gegeben. Ein jeweils 25 Euro teures Lehrgeld“, wie er weiter anmerkte. „Ein sicherlich schmerzhafter Prozess. Ich weiß nicht, ob es Unwissenheit oder Ignoranz ist.“
Gemeinderätin Margit Dablander kritisierte die „versteckte“ Beschilderung. Bauamtsleiter Erich Schlichther sah darin dann eher eine Frage der Wahrnehmung. Auswärtige Verkehrsteilnehmer hätten die Schilder sofort im Blick. Einheimische, die jeden Tag die gleiche Strecke fahren, seien hingegen weniger aufmerksam unterwegs. Nun wird versucht mit Piktogrammen, die in den Asphalt eingelassen werden, den Aufmerksamkeitslevel anzuheben. Die BH Reutte prüft gerade, wie viel an Information im Asphalt zumutbar ist.
BM Salchner verwies noch auf weiteres Rauschen im Hintergrund. Der Blumenladen Flowers & More in der Schulstraße erleide durch die einstündige Sperre zu Mittag einen Umsatzrückgang. „Mein Appell: Geht hin und kauft dort zu Mittag die schönsten Blumen Reuttes.“