Komplikationen bei Flug

Ermittlungen nach tödlichem Flugunfall in Nikolsdorf: 43-Jähriger tot

Der Vereinsflieger wollte mit der einmotorigen Robin DR40 ein Segelflugzeug in die Höhe schleppen – dabei kam es zu Komplikationen (Symbolbild).
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Als er ein Segelflugzeug mit zwei Insassen abschleppen wollte, geriet dieses ins Trudeln. Während das Segelflugzeug in die Höhe schnellte, stürzte das Kleinflugzeug ab und fing am Boden Feuer. Für den Piloten kam jede Hilfe zu spät.

Nikolsdorf – Eine Tragödie hat sich Sonntagnachmittag in Nikolsdorf in Osttirol ereignet: Ein 43-jähriger Pilot kam dabei ums Leben. Der Mann hatte zuvor den beiden Insassen eines Segelflugzeugs helfen wollen, doch in der Luft kam es zu Komplikationen.

Schon aus der Ferne war die Rauchwolke zu sehen.
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Der Zwischenfall ereignete sich gegen 14.30 Uhr, als der 43-jährige Österreicher mit seinem einmotorigen Kleinflugzeug (Robin DR40) das Segelflugzeug, in dem der 56-jährige Österreicher und der 65-jährige Italiener saßen, mit einem Seil in die Luft zog.

Ersten Ermittlungen zufolge soll das Segelflugzeug kurz nach dem Start in sehr niedriger Höhe ins Pendeln geraten sein. Gleichzeitig hat sich die Haube geöffnet, wodurch das Segelflugzeug in die Höhe geschnellt ist. Dadurch kippte das Schleppflugzeug nach vorne und stürzte auf eine Wiese, wo es in den Erdboden einschlug. Das Schleppflugzeug geriet nach dem Aufprall in Brand. Der Pilot erlitt dabei tödliche Verletzungen.

Die Besatzung des Segelflugzeugs konnte indes sicher landen, der Pilot des Segelflugzeugs hatte es noch rechtzeitig von dem Schleppseil lösen können. Zeugen nahmen aus der Ferne eine starke Rauchentwicklung und eine schwarze Wolke wahr. Mit der Einsatzmeldung „Brand am Flughafen“ wurden die Feuerwehren Nikolsdorf und Lienz zum Flughafen alarmiert. Auch der Rettungsdienst und ein Kriseninterventionsteam waren vor Ort.

Umstände noch unklar, Flugunfallkommission vor Ort

Laut dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Nikolsdorf, Stefan Suchentrunk, waren 23 Einsatzkräften vor Ort. Sie konnten die Maschine bereits vor 16 Uhr löschen. Noch in den späten Nachmittagsstunden traf die Flugunfallkommission am Unfallort zu Ermittlungen ein.

Das Unfallwrack und das geschleppte Segelflugzeug wurden sichergestellt, die Obduktion des Toten gerichtlich angeordnet und ein Sachverständiger auf dem Gebiet des Flugwesens zur Klärung der Frage nach dem Unfallhergang bestellt. Gegen die Insassen des Segelflugzeuges wurde von der Staatsanwaltschaft Innsbruck ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es besteht der Verdacht der grob fahrlässigen Tötung. (TT.com/fell)

📽️ Video | Pilot stirbt bei Flugzeugabsturz

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