📺 Mach’s noch einmal, Indy!

Mit Harrison Ford und Phoebe Waller-Bridge: Der letzte Indiana Jones kommt ins Kino

Wo ist das nächste Abenteuer? Indiana Jones jr. (Harrison Ford) und seine Mitstreiterin Helena Shaw (Phoebe Waller-Bridge).
© Diseny

„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, Teil 5 der Reihe, ist ein schnelles Nostalgie-Abenteuer des berühmten Leinwand-Archäologen. Diesmal hat er sein schlagfertiges Patenkind dabei.

Innsbruck – Das neue Abenteuer beginnt mit der Pensionierungsfeier. Für Archäologe-Professor Dr. Henry Walton Jones jr. wird es etwas wilder, immerhin ist Indiana Jones kein Schreibtischtäter. Doch seit seinem letzten Auftritt auf der Weltbühne sind einige Jährchen vergangen und die sind weder an „Indy“ noch an Schauspieler Harrison Ford spurlos vorübergegangen. Der wird im Juli 81 Jahre alt. Doch statt einer Neuauflage mit jungem Schauspieler schlüpft Ford selbst noch ein letztes – fünftes – Mal in die Lederjacke des Abenteurers.

Für den Prolog des Films – eine ausgedehnte Action-Sequenz mit und auf einem Zug – ist das ein Problem, denn die spielt als Rückblick am Ende des Zweiten Weltkriegs. Doch Computertechnik macht’s möglich: Ein junger Harrison Ford kämpft sich durch eine Reihe von Nazis, den Lieblingsgegnern des US-Abenteurers. Im fünften Teil der Reihe ist er auf der Suche nach dem titelgebenden „Dial of Destiny“, dem „Rad des Schicksals“.

Wir sind im Jahr 2023 und Kolonialismus ist auch im Kino ein Thema, das sich nicht mehr ignorieren lässt. Deshalb dachten sich die Macher des berühmten Grabräubers, (so wird er im Film tatsächlich sinngemäß genannt), sie bleiben lieber auf der sicheren Seite europäischer Kulturgüter. Der Schatz ist also ein altgriechisches mechanisches Instrument, angeblich vom Mathematikschülerschreck Archimedes konstruiert, um Risse in der Raumzeit zu finden.

Doch keine Angst, ganz so überkomplex-verwirrend wie im Marvel-Multiversum wird es bei Indiana Jones dann doch nicht. Die Geschichte spielt vor allem im August 1969, kurz nach der Mondlandung, die gerade mit einer Parade gefeiert wird.

🎬 Trailer | Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Doch dem Film geht es vor allem um eine Nostalgie-Zeitreise zurück ins Kino der 1980er-Jahre. Da spielt die Original-Trilogie von George Lucas und Steven Spielberg (1981, 1984 und 1989). Die beiden sind diesmal nur noch als Produzenten an Bord. Nach einem gemischt aufgenommenen Erneuerungsversuch 2008 wagt sich der neue Regisseur James Mangold für Teil 5 – ganz wie Archimedes mit seinem Zeitkompass – nicht allzu weit von der klassischen Formel weg.

Die einzige wesentliche Neuerung bringt die großartige Darstellerin Phoebe Waller-Bridge mit ihrer Figur Helena Shaw. Das Patenkind von Indiana Jones bringt ihn zu seinem unfreiwilligen letzten Abenteuer. Sie selbst ist dabei vor allem am Geld interessiert. Auf den Straßen von Tanger liefert sie sich mit ihrem Patenonkel und einer Schurkentruppe rund um den übrig gebliebenen Nazi-Wissenschaftler Jürgen Voller (Mads Mikkelsen) eine wilde Verfolgungsjagd mit einem Tuktuk.

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Die 154 Filmminuten vergehen mit viel witzig-cartoonesker Action recht schnell. Damit schwindelt sich Regisseur Mangold über so manches wiederaufgekochte Motiv und so manche 08/15-Auflösung hinweg.

Insgesamt hat der Filmemacher das Erwartungsmanagement einer solchen Fortsetzung samt der Wiedererkennungsspiele aber im Griff. Der Film macht Spaß.

Noch ein Nostalgie-Abenteuer verkraftet der grauhaarige Indy allerdings nicht. Da müsste schon seine Mitstreiterin Helena die Peitsche selbst in die Hand nehmen.

🎬 Indiana Jones und das Rad des Schicksals. Ab Donnerstag im Kino.