Auf der Jagd: Thiem im Schatten seiner Gefährten
Dominic Thiem reist verkühlt als krasser Außenseiter nach Wimbledon. Seine Landsleute sind größerer Hoffnung – auch Tirols Alexander Erler.
London – Der Schnupfen der Nation: Mit dem Griechen Stefanos Tsitsipas hat Dominic Thiem in Wimbledon ohnedies schon eine Herkulesaufgabe vor sich, nun kommt zu allem Pech noch eine Verkühlung dazu. Seine beiden Exhibition-Auftritte in London gegen die Kapazunder Carlos Alcaraz (ESP) und Casper Ruud (NOR) fielen ins Wasser, nun sammelte der 29-jährige Niederösterreicher seine Kräfte für das morgige Erstrunden-Duell am heiligen Rasen von London. Ein Hoffnungsschimmer ist, dass auch Tsitsipas kein Wimbledon-Liebhaber ist: Dreimal schied der 24-Jährige in Runde eins aus, nur einmal ging es ins Achtelfinale.
Sebastian Ofner: Apropos Tsitsipas – den kennt ja jetzt auch der 27-jährige Steirer. Und zwar vom Achtelfinale der French Open. Dieses Turnier krönte Ofners bisher so gute Saison, die ihn zur Nummer 69 der Welt und damit zum besten Österreicher machte. Nun gab es dank dem Challenger-Finale in Ilkley (GBR) eine Wildcard. Sein Gegenüber ist der 21-jährige Tscheche Jiri Lehecka, noch bei Weitem kein Großmeister auf Rasen. Die Chancen auf ein Weiterkommen sind gut. „Ich freue mich riesig auf Wimbledon. Ich weiß, dass ich gegen jeden Spieler meine Chancen habe“, so Ofner.
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Dennis Novak: Ein Abonnement auf Wimbledon hält der 29-jährige Zweifach-Vater aus Niederösterreich. Novak ist zum fünften Mal in Folge in London dabei, seine Bilanz: stolze 17:5 Siege. Nur leider sind 14 davon aus der Qualifikation, durch die sich der Weltranglisten-159. kämpfte. In Runde eins wartet der kanadische Ex-Finalist Milos Raonic, der aber seit Jahren mit Verletzungen zu kämpfen hat. Seine Chancen sind also relativ gut.
Julia Grabher: Auch für die 27-jährige Vorarlbergerin geht es gegen eine, die „mal besser war“. Die US-Amerikanerin Danielle Collins ist keine Freundin des grünen Untergrunds, Grabher (58. im WTA-Ranking) damit leichte Favoritin. Sie startet als erste Österreicherin gleich heute.
Alexander Erler: Der Tiroler ist einer der österreichischen Doppel-Spieler – und einer der Geheimtipps. Der 25-jährige Kufsteiner gewann mit dem Tullner Lucas Miedler 2023 zwei ATP-Titel, nun warten am Mittwoch mit Herbert/Rinderknech bei seiner Wimbledon-Premiere zwei starke Franzosen.
Herren: Thiem (AUT) – Tsitsipas (GRE/5), Ofner (AUT) – Lehecka (CZE), Novak (AUT) – Raonic (CDN). Doppel: Oswald/Haase (AUT/NED) – Melo/Peers (BRA/GBR/16), Erler/Miedler (AUT) – Herbert/Rinderknech (FRA), Weissborn/Arneodo (AUT/MON) – Dellien/Varillas (COL/PER). Damen: Grabher (AUT) – Collins (USA). Doppel: Grabher/Errani (ITA) – Kolodziejova/Vondrousova (CZE).