Überraschende Auszeichnung

Scheibenschießen ist Kulturerbe: Unesco adelt auch Pinswang und Musau

Die Bürgermeister aus Pinswang (l.) und Musau (r.) freuten sich mit Kurt Tschiderer (3. v. l.) und den Jugendlichen über die Auszeichnung.
© Tschol

Pinswang, Musau – Im Mai wurde das in Teilen Tirols praktizierte Scheibenschlagen von der Unesco in das österreichische Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Musau und Pinswang gingen bei der Feier in Landeck leer aus, obwohl das Brauchtum des Scheibenschießens auch dort hochgehalten wird. Jetzt gab’s die Überraschung: Im Zuge des Kirchweihfestes überbrachte Kurt Tschiderer, Triebfeder der Tiroler Initiative, die frohe Botschaft, dass auch das Scheibenschießen in Musau und Pinswang zum Kulturerbe zählt, und überreichte die Urkunden. Tschiderer: „Scheibenschießen in Verbindung mit Hexverbrennen wird auch hier hochgeschätzt. Was mir besonders gefällt, ist, dass die Verantwortung der Jugend übertragen wird.“

Am ersten Sonntag nach Aschermittwoch, dem Funkensonntag, wird Holz zu einem großen Scheiterhaufen geschichtet und darüber eine bunt gekleidete Puppe aus Heu und Stroh, die Funkenhexe, positioniert. Mit Einbruch der Dunkelheit wird das Feuer entfacht. Der Brauch symbolisiert lediglich die Vertreibung des Winters und steht in keinerlei Verbindung mit den Hexenverbrennungen im Mittelalter.

Genauso wichtig ist für viele das anschließende Scheibenschießen. Holzscheiben werden auf lange Stangen gesteckt, im Funkenfeuer angeglüht und über eine Rampe in die finstere Nacht hinausgeschleudert, um den Frühling zu begrüßen.

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